Ein Viertel glaubt an Pandemie-Schwindel
Wissenschaftler haben bundesweit wiederholt Menschen zu Corona-Verschwörungserzählungen befragt. Dabei zeigt sich, dass der Glauben an einen großen „Pandemie-Schwindel“ eher auf dem Rückzug ist. Einzige Ausnahme ist Sachsen. Im Freistaat gehörten inzwischen 22 Prozent zum harten Kern der Szene.
Leipzig. Der Anteil der Corona-Leugnerinnen und -Leugner in Deutschland schrumpft – außer in Sachsen. Wie die Forscher Tobias Spöri (Wien) und Jan Eichhorn (Berlin) mit wiederholten Befragungen im ganzen Land herausgefunden haben, glauben bundesweit offenbar immer weniger Menschen an Corona-Verschwörungstheorien. Sachsen sei dabei allerdings die einzige deutliche Ausnahme. Im Freistaat habe die Szene zuletzt gegen den Trend sogar weiter zugenommen. Inzwischen vertrete etwa jeder Vierte im Freistaat Corona-Verschwörungserzählungen, heißt es in der Studie. Dabei ließen sich auch klare politische Präferenzen erkennen.
Für die bei der gemeinnützigen dpart-Stiftung erschienenen und von Professoren der Hochschulen in Magdeburg, Bremen und Lüneburg unterstützten wissenschaftlichen Arbeit seien im vergangenen Jahr 1220 repräsentativ ausgesuchte Erwachsene im ganzen Land befragt und diese Interviews im Frühjahr 2021 noch einmal wiederholt worden. Im Zentrum der Erhebung stand die Frage, ob die Pandemie "ein einziger Schwindel ist und die Schutzmaßnahmen eine hysterische Überreaktion". Bei der Beantwortung im Zeitvergleich hätten sich dann vier verschiedene Gruppen herauskristallisiert: Menschen, die nicht an Corona-Mythen glauben, ehemalige Verschwörungsgläubige, Neuüberzeugte und der harte Kern der Szene.