Debatte um Sachsen-Entscheidung
Die Empfehlung der Sächsischen Impfkommission, Kinder ab zwölf Jahren gegen Covid-19 zu impfen, ist umstritten. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte schließt sich der Entscheidung jedenfalls nicht an.
Leipzig. Seit der Entscheidung der Sächsischen Impfkommission (Siko), die Coronaschutzimpfung auch für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zu empfehlen, steht das Telefon bei Dr. Melanie Ahaus nicht mehr still. Sie ist Sprecherin des sächsischen Landesverbandes für Kinder- und Jugendmedizin und praktiziert selbst in Leipzig als Kinder- und Jugendärztin. "Eltern fragen jetzt verstärkt bei uns an, was das bedeutet und wie sie sich nun verhalten sollen." Die Verwirrung sei groß. "Aber für uns Kinderärzte in Sachsen bedeutet es erst mal eine Erleichterung, dass eine offizielle Stelle eine Empfehlung überhaupt ausgesprochen hat", so Ahaus.
Bislang gilt deutschlandweit das Wort der Ständigen Impfkommission (Stiko). Diese empfiehlt die Covid-19-Impfung für Erwachsene, aber nur in ausgewählten Fällen auch für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren. „Wir müssen aufklären – auch darüber, dass die Stiko die Impfung für junge Menschen nicht grundsätzlich ablehnt und dass der Impfstoff für Personen ab zwölf Jahre auch zugelassen ist“, so die Sprecherin des Landesverbandes.