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Schulen adoptieren Denkmale

Bautzner Azubis erhalten Kinder- und Jugenddenkmalpreis 2023

Die Auszubildenden befassten sich mit der Geschichte des Bautzner Stasi-Gefängnisses, der heutigen Gedenkstätte Bautzen II.

Die Auszubildenden befassten sich mit der Geschichte des Bautzner Stasi-Gefängnisses, der heutigen Gedenkstätte Bautzen II.

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Dresden/Wolkenburg. Der diesjährige Sächsische Kinder- und Jugenddenkmalpreis geht an Jugendliche des Beruflichen Schulzentrums in Bautzen. Die 33 Azubis – angehende Fischwirtinnen und Fischwirte – überzeugten die Jury mit zwei Projekten im Landesprogramm „Pegasus – Schulen adoptieren Denkmale“, wie das Regionalentwicklungsministerium in Dresden mitteilte. Die Auszeichnung wurde am Sonntag zur Eröffnung vom bundesweiten Tag des offenen Denkmals im Freistaat auf Schloss Wolkenburg in Limbach-Oberfrohna (Landkreis Zwickau) vergeben.

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Auseinandersetzung mit früherem Stasi-Gefängnis

Die Jugendlichen setzten sich intensiv mit der Gedenkstätte Bautzen II in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft auseinander, einem früheren Stasi-Gefängnis, forschten zu DDR-Unrecht und folgten Spuren damals Inhaftierter. Ihr Wissen floss in eine Ausstellung, eine Fotoschau und ein Theaterstück. Damit leisteten sie einen „besonders wertvollen Beitrag zur Vermittlung des kulturellen Erbes und speziell zur sächsischen Gedenkkultur“, befand die Jury.

Blick ins Hafthaus von Bautzen II. Bis 1989 schloss sich hinter mehr als 3.000 Häftlingen die Tür des einzigen Stasi-Gefängnisses der DDR. Seit 1994 ist der Komplex Gedenkstätte.

Blick ins Hafthaus von Bautzen II. Bis 1989 schloss sich hinter mehr als 3.000 Häftlingen die Tür des einzigen Stasi-Gefängnisses der DDR. Seit 1994 ist der Komplex Gedenkstätte.

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Junge Leute für Geschichte und Demokratie begeistern

„Junge Menschen für unser historisches Erbe zu begeistern, ist nicht selbstverständlich“, sagte Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU). Projekte wie das Bautzener stärkten Sozialkompetenz, Geschichtsbewusstsein und Verständnis der Demokratie. Die Preisträger seien da gute Vorbilder. Schmidt lud alle Schulen im Land ein, „sich inspirieren und anstecken zu lassen“.

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Beim Tag des offenen Denkmals sei richtig spürbar, wie sehr die Menschen „für ihre Denkmale brennen“ und „ihr Herz beim Betreten der alten Gemäuer höherschlägt“, sagte Schmidt bei dem Festakt. Denkmale stifteten Sinn und Identität, die über 100 000 Kulturdenkmäler im Land seien „die größten und vielleicht eindrucksvollsten Zeugnisse unserer Geschichte“. Für deren Erhaltung und Pflege stehen nach Ministeriumsangaben im aktuellen Haushalt rund 58 Millionen Euro zur Verfügung. Dazu kämen weitere Gelder für Denkmalschutz aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR.

Programm „Pegasus – Schulen adoptieren Denkmale“

Das 1995 initiierte Pegasus-Programm soll zur Beschäftigung mit Kulturerbe anregen. Dabei erkunden und pflegen Schulen für ein bis zwei Jahre Denkmale in ihrer Umgebung. Die besten Ideen und Projekte werden gefördert und daraus die Gewinner des Kinder- und Jugenddenkmalpreises ausgewählt. Im Zuge des Programms haben bisher mehr als 200 Schulen knapp 250 Denkmale erforscht – das eigene Schulhaus, aber auch Monumente, Villen, Parks, Schlösser oder sogar Friedhöfe und prominente Grabstätten.

DNN

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