Urlaub im Ausland wegen Corona zu unsicher? Keinen Plan für die Ferien im Inland? Unsere Urlaubsserie gibt helfende Hinweise für spannende Erlebnisse in der Heimat. Diesmal entführen wir an einen fast unwirklich schönen Ort in Thüringen.
Plinz. Das Ende der Welt hat einen kurzen Namen und einen langen Nachhall. Plinz liegt derart abgeschieden, dass kein Mobilfunkanbieter es geschafft hat, sein Netz bis hierhin auszuwerfen. Wer aber einmal an das Fleckchen Erde im Saale-Holzland-Kreis gelangt ist, kommt aus dem ungläubigen Staunen nicht mehr heraus – und höchstwahrscheinlich wieder. Denn der Skulpturengarten des Künstlers Jochen Bach verströmt eine geradezu unwirklich intensive Schönheit.
Die Frage, ob man nicht längst falsch ist, endet erst am Ziel. Der schmale Streifen aus Asphalt, der sich bis Plinz zieht, dient lediglich zur Abdeckung der verlegten Wasserleitung, der Rest ist Waldboden. Biegt man dann rechts in die kleine Kurve, erledigen sich alle Zweifel – die ersten Skulpturen ziehen sofort Gäste in den Kunstkosmos, den Jochen Bach hier ab den 1990ern erschaffen und immer wieder erweitert hat. Sein „Garten der Stille“ hat viele Abteilungen – märchenhafte, skurrile, mystische, zärtliche, ironische. Meist überlebensgroße Figuren bevölkern den Garten der Vögel, der Steine, der Frösche, des krummen Holzes und andere.