Seit Anfang der 1990er Jahre nutzen Rechtsextreme und Neonazis das Gedenken an die alliierten Luftangriffe auf Dresden für Aufmärsche und geschichtsrevisionistische Propaganda. Auch in diesem Jahr muss mit Aktionen gerechnet werden, heißt es aus dem Landesamt für Verfassungschutz.
Dresden.Das Gedenken an die Luftangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg auf fast alle deutsche Städte spielt vor allem in Dresden alljährlich eine wichtige Rolle. Seit Anfang der 1990er wird das Erinnern an die Zerstörung im Februar 1945 in der sächsischen Landeshauptstadt dabei auch von Rechtsextremen instrumentalisiert, finden alljährlich Aufmärsche von Neonazis statt, werden parallel dazu geschichtsrevisionistische Behauptungen propagiert. Auch in diesem Jahr wird dies wieder der Fall sein. Nach Angaben des sächsischen Landesamts für Verfassungsschutz (LfV) ist dabei allerdings mit einer geringeren Beteiligung als in den vergangenen Jahren zu rechnen.
„Nach den uns vorliegenden Erkenntnissen gehen wir von einer geringeren Resonanz in der rechtsextremistischen Szene aus als noch in den Vorjahren. Ursache hierfür sind die Corona-Beschränkungen, die in der Szene für Planungsunsicherheit sorgen. So sind überregionale Aufrufe zur Teilnahme am ‚Dresden Gedenken‘ nach jetzigem Erkenntnisstand eher verhalten“, sagte LfV-Präsident Dirk-Martin Christian gegenüber der Leipziger Volkszeitung.