„Sachsen-Sommer“ für 250 Euro pro Woche geplant
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Die sächsische Landesregierung legt in diesem Sommer ein neues Freiwilligenprogramm für Jugendliche auf. Wie das Sozialministerium der LVZ bestätigte, soll der sogenannte Sachsen-Sommer von Juni bis September laufen.
© Quelle: dpa, Patrick Pleul (symbolbild)
Dresden. Die sächsische Landesregierung legt in diesem Sommer ein neues Freiwilligenprogramm für Jugendliche auf. Wie das Sozialministerium der LVZ bestätigte, soll der sogenannte Sachsen-Sommer von Juni bis September laufen. Die Jugendlichen sollen dabei Tätigkeiten in „gemeinwohl-orientierten“ Bereichen übernehmen. Bereits im März wird das Verfahren starten, bei dem sich potenzielle Einsatzstellen beim Freistaat melden können.
Die Jugendlichen werden für ihren Einsatz im Rahmen des Programms entlohnt. Die genauen Details dafür stehen nach Aussage des Sozialministeriums zwar derzeit noch aus. Im Gespräch ist nach LVZ-Informationen aber ein „Lohn“ von circa 250 Euro pro Woche. Insgesamt werden für das Projekt in diesem und im nächsten Jahr jeweils 350.000 Euro über den sächsischen Doppelhaushalt bereitgestellt.
Vor allem die CDU wollte den Sachsen-Sommer
Mit dem Sachsen-Sommer setzt das Sozialministerium eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag um. Besonders die CDU hatte sich dafür eingesetzt, das neue Freiwilligenprogramm darin zu verankern. „Wir haben bei der Erarbeitung des Projekts mit vielen Menschen über den Sachsen-Sommer gesprochen – über alle Generationen hinweg gab es große Zustimmung“, sagt CDU-Generalsekretär Alexander Dierks. „Das zeigt: Jugendliche wollen anpacken. Sie haben Freude daran, sich für das Gemeinwesen zu engagieren und etwas für unsere Heimat zu tun.“ Das neue Programm biete dafür einen „unkomplizierten“ Zugang.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband in Sachsen ist dennoch skeptisch, ob es eine sinnvolle Ergänzung ist. „Junge Menschen für freiwilliges Engagement zu gewinnen, ist richtig und wichtig“, sagt ein Sprecher. Inwieweit das neue Angebot dazu einen Beitrag leisten könne, lasse sich schwer abschätzen. „In Sachsen gibt es neben verschiedenen Freiwilligendiensten seit etwa einem Jahr das Projekt Jugend engagiert sich (JES). In diesem werden junge Menschen begleitend zur Schule an das Engagement in sozialen Einrichtungen herangeführt.“ Nach anfänglicher Zurückhaltung wachse das Interesse daran spürbar. Ob der Sachsen-Sommer dies auch zu leisten vermöge, „sollte spätestens nach einem Jahr Laufzeit überprüft und dann über eine Fortsetzung entschieden werden“.
Mehr als 2500 Einrichtungen bieten Stellen an
Genaue Zahlen, wie viele Jugendliche sich zurzeit in Sachsen in irgendeiner Form freiwillig engagieren, gibt es nicht. Die letzte Erhebung dazu stammt aus dem Jahr 2014. Der sogenannte Freiwilligensurvey schlüsselte damals für den Freistaat auf, dass sich 45,2 Prozent der 14- bis 29-Jährigen einbringen. Deutschlandweit lag der Anteil der freiwillig Engagierten im Alter von 14 bis 19 laut jüngsten Zahlen bei 48,2 Prozent. Einen höheren Anteil erzielte nur die Altersgruppe der 40- bis 44-Jährigen: 52,2 Prozent.
Laut der Engagement-Stiftung, die seit 2012 für das Sozialministerium eine Reihe von Aufgaben in diesem Bereich übernimmt, unterstützt sie derzeit fast 50 sächsische Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) und des Freiwilligendienstes aller Generationen (FdaG). Insgesamt gibt es mehr als 2500 Einrichtungen im Freistaat, die Stellen im Rahmen der Freiwilligendienste anbieten.