Nach dem Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim in der Leipziger Südvorstadt wurde jetzt auch ein Fall in einem Seniorenzentrum in Liebertwolkwitz bekannt. Im „Vierseithof“ starben 16 Menschen, darunter eine Mitarbeiterin, die schon im vergangenen Jahr eine Corona-Infektion überstanden hatte.
Leipzig.Noch ist der Schnee auf dem Vorplatz des „Vierseithofs“ im Leipziger Südwesten nicht ganz geschmolzen. Und auch hinter den Mauern des schmucken AWO-Seniorenzentrums im Ortsteil Liebertwolkwitz ist die jüngste Vergangenheit noch allgegenwärtig. Seit Dienstag wurde in dem Heim, in dem bis vor Kurzem noch 78 alte Menschen lebten, zwar niemand mehr positiv auf das Coronavirus getestet. Doch die fünf Wochen davor müssen für Bewohner und Mitarbeiter die Hölle gewesen sein.
„Wir wissen nicht, wie das Virus ins Haus kam“, berichtet Heike Buchheim. Sie ist Geschäftsführerin der AWO Kita und ambulante Dienste GmbH, einer Tochtergesellschaft der Arbeitwohlfahrt Leipziger Land, die das Haus betreibt. Das ganze vergangene Jahr konnte es der latenten Bedrohung widerstehen. Lediglich eine Beschäftigte infizierte sich. Dann, am 11. Januar, der erste positive Befund bei einem Heimbewohner, festgestellt bei einem Routinetest. Von da an ging es trotz Schutzmaßnahmen, sofern sich diese bei schwer Demenzkranken mit großem Laufdrang umsetzen lassen, und Quarantäne Schlag auf Schlag. „Was uns so erschreckt hat, ist, wie rasant sich dieses Virus ausbreitet“, sagt Buchheim.