ESC 2022: Buchmacher sehen Ukraine deutlich vorn
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Die Band Kalush Orchestra wird für die Ukraine beim Eurovision Song Contest 2022 in Turin antreten.
© Quelle: IMAGO/TT
Keine Woche mehr, dann geht der Eurovision Song Contest (ESC) in Turin über die Bühne. Am Samstag (14. Mai) gehen wieder zahlreiche musikalische Vertreterinnen und Vertreter europäischer Nationen ins Rennen um die Auszeichnung. Dabei gibt es einen Favoriten, der bei den Buchmachern nach den Proben in der vergangenen Woche weiter ganz hoch im Kurs steht: die Ukraine.
Die ukrainische Band Kalush Orchestra steht für die großen internationalen und auch die deutschen Wettanbieter mit einer Quote von rund 1,72 (Stand: 8. Mai) schon fast als diesjähriger ESC-Sieger fest, berichtet das Branchenportal wettfreunde.net. Nicht zuletzt, weil die Anbieter mit hohen Solidaritätsbekundungen wegen des russischen Angriffskrieges rechnen. Dahinter folgen mit großem Abstand Gastgeber Italien und Schweden mit einer Wettquote zwischen 5,50 und 6,00. Danach folgt Großbritannien mit einer Quote von rund 13,00.
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ESC-Halbfinals am Dienstag und Donnerstag
Bevor die Ukraine und Schweden – Italien und Großbritannien sind fix dabei – im Finale antreten dürfen, müssen sie zunächst einmal ihre Halbfinals überstehen, was allerdings als sicher gilt. Die Ukraine ist am Dienstag dran, Schweden im zweiten Halbfinale am Donnerstag. Beide Semifinals werden live auf ARD One übertragen.
Erstes Halbfinale des ESC 2022 am 10. Mai: Teilnehmer und Songs
Albanien: Ronela Hajati – „Sekret“, Lettland: Citi Zeni – „Eat Your Salad“, Litauen: Monika Liu – „Sentimentai“, Schweiz: Marius Bear – „Boys Do Cry“, Slowenien: LPS – „Disko“, Ukraine: Kalush Orchestra – „Stefania“, Bulgarien: Intelligent Music Project- „Intention“, Niederlande: S10 – „De Diepte“, Moldau: Zdob si Zdub & Fratii Advahov – „Trenuletul“, Portugal: Maro – „Saudade, Saudade“, Kroatien: Mia Dimsic – „Guilty Pleasure“, Dänemark: Reddi – „The Show“, Österreich: DJ Lumix feat. Pia Maria – „Halo“, Island: Systur – „Með hækkandi sól“, Griechenland: Amanda Tenfjord – „Die Together“, Norwegen: Subwoolfer – „Give That Wolf a Banana“, Armenien: Rosa Linn – „Snap“
Zweites Halbfinale des ESC 2022 am 12. Mai: Teilnehmer und Songs
Finnland: The Rasmus – „Jezebel“, Israel: Michael Ben David – „I.M“, Serbien: Konstrakta – „In Corpore Sano“, Aserbaidschan: Nadir Rustamli – „Fade to Black“, Georgien: Circus Mircus – „Lock Me In“, Malta: Emma Muscat – „Out of Sight“, San Marino: Achille Lauro – „Stripper“, Australien: Sheldon Riley – „Not the Same“, Zypern: Andromache – „Ela“, Irland: Brooke – „That’s Rich“, Nordmazedonien: Andrea – „Circles“, Estland: Stefan – „Hope“, Rumänien: WRS – „Llamame“, Polen: Krystian Ochman – „River“, Montenegro: Vladana – „Breathe“, Belgien: Jérémie Makiese – „Miss You“, Schweden: Cornelia Jacobs – „Hold Me Closer“, Tschechien: We Are Domi – „Lights Off“
Das Voting und die Punktevergabe funktionieren im ESC-Halbfinale genauso wie in der großen Finalshow. Durch eine Jurywertung und die Telefonabstimmung wird entschieden, wer in die Top Ten kommt und sich damit für das Finale qualifiziert.
Deutschland zählt zu den „Big Five“ und ist jedes Jahr ebenso wie Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien automatisch für das Finale qualifiziert. Eine Chance auf den ESC-Sieg sehen die Buchmacher für den deutschen Vertreter Malik Harris aber nicht – im Gegenteil: Der Newcomer mit seinem Song „Rockstars“ wird vor den Halbfinals bei den meisten Wettanbietern nicht einmal in den Top 20 geführt. Die Quoten für Harris schießen auf über 200, teilweise sogar bis zu 300.
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Malik Harris singt am Samstag für Deutschland.
© Quelle: IMAGO/TT
ESC 2022: Malik Harris will sein Bestes geben
„Ich fühl’ mich ultra geehrt, dass ich da ausgewählt wurde“, sagte Harris der Deutschen Presse-Agentur. Dass deutsche Sänger in vergangenen Jahren meist auf hinteren Plätzen landeten, stört ihn nicht. „Jetzt kann ich sagen, Deutschland war immer mies und du kannst eigentlich fast nur besser sein.“ Zudem sehe er das Ganze weniger als Wettbewerb, eher als „ein schönes Zusammenkommen“, auch wenn er natürlich sein Bestes geben wolle.
Ein Sieg von Kalush Orchestra aus der Ukraine mit dem Song „Stefania“ aus Solidarität, das wäre für Harris okay. Doch das habe die Band nicht nötig. „Ich habe den Song der Ukraine gehört und der ist echt stabil, unabhängig von allem könnte der auch gewinnen.“ Sein Bestes geben will der 24-Jährige trotzdem.
Peter Urban glaubt nicht an ESC-Sieg der Ukraine
Der langjährige Grand-Prix-Kommentator Peter Urban (seit 1997) glaubt nicht an einen Sieg der Ukraine beim ESC, auch wenn die Buchmacher der ukrainischen Gruppe eine klare Favoritenrolle zusprechen. „Natürlich herrscht in Europa eine große Solidarität und Sympathie für die Ukraine und das wird sich sicherlich auch in der Stimmabgabe auswirken“, sagte Urban der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.
Stattdessen favorisiert der Kommentator den britischen Teilnehmer Sam Ryder („Space Man“). „Mein persönlicher Liebling ist Großbritannien, das dieses Mal wirklich einen fantastischen Sänger schickt und einen bärenstarken Song. Wenn die Dinge gerecht zugehen, dann müsste der eigentlich unter den ersten drei sein“, sagte Urban. Auch Gastgeber Italien schätzt er „ganz stark“ ein. „Den Ukrainern ist aber nicht geholfen, wenn sie viele Punkte beim ESC erzielen. Die brauchen andere Hilfe und Solidarität. Insofern denke ich eigentlich nicht, dass die Ukraine gewinnen wird.“
Sprungbrett für Weltkarrieren: Spektakuläre Siege beim Eurovision Song Contest
So manch einem Weltstar hat der Eurovision Song Contest bereits den entscheidenden Schwung gegeben.
© Quelle: RND
Das ESC-Finale wird am Samstag von der ARD im Ersten übertragen. Die „Countdown“-Show mit Moderatorin Barbara Schöneberger startet um 20.15 Uhr – der Eurovision Song Contest in Turin beginnt um 21 Uhr und ist bis 0.45 Uhr angesetzt. Anschließend übernimmt wieder Schöneberger mit einer „Aftershow“.
RND/nis mit dpa
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