WDR reagiert auf Blackfacing-Skandal: „Haben noch viel zu tun“

Der WDR setzt sich nun bereits mit dem zweiten Rassismusskandal innerhalb weniger Wochen auseinander.

Der WDR setzt sich nun bereits mit dem zweiten Rassismusskandal innerhalb weniger Wochen auseinander.

Köln. Nachdem der Westdeutsche Rundfunk (WDR) erneut mit Rassismusvorwürfen konfrontiert wurde, hat er nun den in der Kritik stehenden Zusammenschnitt der Karnevalssendung „Jet zo fiere! Das Beste aus der Verleihung des Ordens ‚Wider den tierischen Ernst‘“ in der Mediathek bearbeitet und auf die Vorwürfe reagiert.

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In der Szene waren zwei weiße Menschen zu sehen, die schwarz geschminkt wurden. In den sozialen Medien regten sich viele User über das sogenannte Blackfacing auf. Zwischen ihnen: die als Ägypterin verkleidete Desiree Nick.

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„Diese Szene aus 2010 hätte nicht in den Zusammenschnitt aufgenommen werden dürfen. ‚Blackfacing‘ ist rassistisch. Wir haben die entsprechenden Bilder in der Mediathek durch eine Texttafel ersetzt, mit der wir auf die Problematik hinweisen“, hat der WDR mittlerweile als Antwort auf einen viral gegangenen Tweet getwittert.

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WDR zeigte Blackfacing-Szene

Ursprünglich wurde am Samstag um 23.15 Uhr in der Sendung ein Ausschnitt gezeigt, in dem Désirée Nick als ägyptische Pharaonin verkleidet neben zwei schwarz angemalten Männern in primitiver Kleidung steht. Blackfacing, wie man diese Art von Rassismus nennt, geht auf das 19. Jahrhundert zurück. „Jedes Mal, wenn ein schwarz geschminkter Weißer irgendwo auftritt, sagt das: Schwarze können das nicht. Schwarze kennen wir nicht. Schwarze gibt es in unserer Mitte nicht. Was Schwarze von dieser Rolle halten würden, wenn es sie in unserer Mitte gäbe, interessiert uns nicht“, erklärt der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch Blackfacing.

„So etwas darf uns nicht passieren – erst recht nicht nach den Diskussionen der vergangenen Wochen. Und es zeigt: Wir haben hier noch viel zu tun“, schreibt der WDR weiter in seinem Statement auf Twitter. Viele Nutzer reagierten mit Unverständnis: „Warum passiert es euch dennoch?“, heißt es etwa. „Und was WERDET ihr tun“, fragt ein anderer. Kritisiert wurde der WDR auch für seine Kommunikation. Der Sender reagierte erst mit zehn Stunden Verzögerung auf die Diskussion.

Der zweite Rassismusskandal beim WDR innerhalb weniger Wochen

Désirée Nick distanzierte sich schon am Sonntag auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) von der Sendung und den Vorwürfen: „Der Auftritt wurde vom WDR konzipiert, ich kannte die beiden Jungs nicht, die da plötzlich auf der Bühne standen. Der WDR hat sich das ausgedacht, auch den Text, und war weisungsbefugt.“

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In den vergangenen Wochen stand der Sender in der Kritik, weil er eine Sendung ausstrahlte, in der vier weiße Menschen sich darüber einig waren, dass sie das Wort Zigeunersauce nicht als rassistisch ansehen, obwohl der Zentralrat der Sinti und Roma das Z-Wort als antiziganistisch bezeichnet.

RND/goe

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