„Pride Month“: Google erinnert an Schwulenrechtsaktivist Frank Kameny
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Frank Kameny war einer der bedeutendsten Schwulenrechtsaktivisten in den USA.
© Quelle: picture alliance/AP Photo
Wer am Mittwoch die Suchmaschine Google öffnet, sucht das gewohnt bunte Schriftlogo über der Suchzeile vergebens. Stattdessen erscheint am 2. Juni ein Bild eines Mannes mit Blumenkette. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Doodle, mit dem Google immer wieder auf Ereignisse, Jubiläen oder Personen aufmerksam macht. In diesem Fall auf den im Oktober 2011 im Alter von 86 Jahren verstorbenen Frank Kameny. Zur Feier des weltweiten „Pride Month“ erinnert die Suchmaschine an einen der bedeutendsten Schwulenrechtsaktivisten der USA.
Am 21. Mai 1925 in New York geboren, kämpfte er als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Nach seiner Rückkehr schloss er sein Astronomiestudium ab, promovierte in Harvard. 1957 nahm Kameny eine Stelle als Astronom beim Militär an, wurde jedoch nur wenige Monate später entlassen, als seine Homosexualität bekannt wurde. Als Reaktion auf seine Kündigung, die eine lebenslange Sperre für Jobs in staatlichen Stellen beinhaltete, verklagte Kameny 1961 die Regierung. Es war die erste Beschwerde für die Rechte von Homosexuellen am Obersten Gerichtshof der USA. Seine Klage wurde abgewiesen. Gleichermaßen war es der Startschuss für seinen lebenslangen Kampf für LGBTQ+-Rechte.
Frank Kameny leistete Pionierarbeit für die Rechte von Homosexuellen
Gemeinsam mit seinem Mitstreiter Jack Nichols gründete er im gleichen Jahr die Mattachine Society, die erste Homosexuellenorganisation der USA. Gemeinsam organisierten sie 1965 zudem die erste öffentliche Demonstration von Lesben und Schwulen vor dem Weißen Haus. 1971 wurde Kameny zudem der erste Kandidat für einen US-Kongress, der sich offen zu seiner Homosexualität bekannte.
Sein Kampf galt auch der Streichung von Homosexualität aus dem Katalog der Geisteskrankheiten, was im Jahr 1973 passierte. Zwei Jahre später hob die Civil Service Commission, zuständig für Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen von staatlichen Mitarbeitern, schließlich ihr Verbot von LGBTQ+-Mitarbeitern auf. Kameny wurde als erstes schwules Mitglied in die Human Rights Commission aufgenommen.
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Am 17. Juni 2009 übergibt US-Präsident Barack Obama dem Schwulenrechtler Frank Kameny (r.) den Stift, mit dem er gerade ein Memorandum gegen Diskriminierung unterschrieben hat.
© Quelle: picture-alliance/ dpa
2009, über 50 Jahre nach seiner Entlassung, entschuldigte sich die US-Regierung unter Ex-Präsident Barack Obama bei ihm. 2010 wurde in Washington, D.C., ein Straßenabschnitt nach ihm benannt. Am 11. Oktober 2011 starb Kameny im Alter von 86 Jahren. Ein Jahr nach seinem Tod wurde ein Asteroid nach ihm benannt. Nun ehrt ihn Google mit einem eigenen Doodle und schreibt: „Danke, Frank Kameny, dass du mutig den Weg für jahrzehntelange Fortschritte geebnet hast!“