Måneskin: Möglicher ESC-Sieg der Ukraine nicht nur aus Solidarität
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Måneskin-Bassistin Victoria De Angelis.
© Quelle: Getty Images for Coachella
Turin. Die italienischen Grand-Prix-Gewinner Måneskin glauben nicht, dass ein Sieg der Ukraine beim Eurovision Song Contest (ESC) nur auf Solidarität wegen des Krieges beruhen würde. Es wäre eine Mischung aus zwei Dingen, sagte Bassistin Victoria De Angelis am Freitag im Rahmen des ESC in Turin. „Natürlich ist Eurovision auch ein Musik-Wettbewerb, aber man kann einer so wichtigen Sache nicht gleichgültig gegenüberstehen.“ Die ukrainische Band Kalush Orchestra gilt bei dieser 66. Ausgabe des ESC in Norditalien als klarer Favorit für den Sieg. Am Samstag (21 Uhr) steigt das Finale mit 25 Ländern, darunter auch Deutschland mit Malik Harris („Rockstars“).
Måneskin - die Gewinner des ESC 2021 in Rotterdam - wollen am Samstag auf der Grand-Prix-Bühne als Show-Einlage ihren neuen Song „Supermodel“ spielen. Eine Aktion in Bezug auf die Konfliktlage in der Ukraine planen sie jedoch nicht. „Die Ukrainer sind da. Ich denke, es wäre respektvoll, ihnen den Raum zu lassen“, sagte Sänger Damiano David.
Den russischen Angriffskrieg verurteilte die Band. „Es ist eine falsche Sache aus jeglicher Hinsicht“, erklärte David weiter, der zum Interview auf Krücken kam, weil er sich zuvor am Bein leicht verletzte. „Putin ist ein moderner Diktator und Tyrann.“ David verwies zudem darauf, dass Künstler sich stärker in der Kriegssituation positionieren sollten. „Wir als Künstler haben mit unserem Ruhm auch eine Macht. Und wie bei Superhelden kommt mit großer Macht auch große Verantwortung, und wir müssen das intelligent einsetzen.“
RND/dpa