Lady Gaga spricht in Doku von Prinz Harry und Oprah Winfrey über Vergewaltigung
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Prinz Harry, Oprah Winfrey und Lady Gaga sprechen in „The Me You Can’t See“.
© Quelle: Apple TV+
Dass die psychische Gesundheit für Prinz Harry ein wichtiges Anliegen ist, ist nicht erst seit einem Interview mit ihm, seiner Frau Meghan und Oprah Winfrey klar. Immer wieder hat sich der Brite, der nun nicht mehr aktiver Teil der britischen Königsfamilie ist, über den psychischen Druck, der mit seiner Rolle einhergeht, geäußert.
Nun haben er und Talklegende Oprah Winfrey eine Dokuserie „The Me You Can’t See“ („Das Ich, das du nicht siehst“) über psychische Gesundheit veröffentlicht, sie läuft seit Freitag, 21. Mai, bei Apple TV+.
Lady Gaga will den Täter nie wieder sehen
In der Serie sprechen nicht nur die beiden Produzierenden über psychische Krisen, auch wurden Prominente und Nichtprominente eingeladen, um ihre Geschichte zu erzählen, und so psychische Verletzungen sichtbar zu machen – ob Star oder nicht. So auch Lady Gaga. Sie spricht, wie mehrere Medien berichten, darüber, wie sie mit 19 Jahren von einem Musikproduzenten vergewaltigt wurde. Er habe sie monatelang missbraucht und danach „schwanger an einer Straßenecke zurückgelassen“. Sie wolle den Namen des Produzenten nicht nennen, auch wenn sie die Bedeutung der #MeToo-Bewegung verstehe. „Ich möchte mich dieser Person nie wieder stellen. Dieses System ist so missbräuchlich, es ist so gefährlich“, wird die Sängerin aus der Serie zitiert.
Zweieinhalb Jahre habe sie gebraucht, um über das Trauma hinwegzukommen, doch habe sie später während einer Tournee einen psychischen Zusammenbruch gehabt und die Gefühle seien wieder hochgekommen.
Oprah Winfrey wusste nicht, wie sie den Missbrauch benennen soll
Auch Oprah Winfrey spricht in der Folge über sexuellen Missbrauch, den sie als Kind erfahren habe. „Mit neun, zehn, elf und zwölf Jahren wurde ich von meinem 19-jährigen Cousin vergewaltigt“, sagt Winfrey. „Ich wusste nicht, was Vergewaltigung ist, ich war mir des Wortes sicher nicht bewusst. Ich hatte keine Ahnung, was Sex ist, ich hatte keine Ahnung, woher Babys kamen. Ich wusste nicht einmal, was mit mir geschah, und habe das geheim gehalten.“ Erst durch ihre Arbeit mit Mädchenschulen in Südafrika habe sie wirklich realisiert, was ihr angetan worden sei, als Schülerinnen von Missbrauchserfahrungen berichteten.
Auch Prinz Harry öffnet sich in der Serie. Er berichtet unter anderem, dass er zeitweise zu Alkohol und Drogen gegriffen habe, um mit seinen Gefühlen fertig zu werden.
Prinz Harry griff zu Alkohol, um den Schmerz nach dem Tod seiner Mutter zu verbergen
„Ich war bereit zu trinken, ich war bereit, Drogen zu nehmen“, so der 36 Jahre alte Royal, der im vergangenen Jahr aus dem engeren Kreis der britischen Königsfamilie ausgeschert ist. Er habe an einem einzigen Freitag oder Samstag Alkohol für eine ganze Woche getrunken, „nicht, weil mir das Spaß gemacht hat, sondern weil ich versucht habe, etwas zu verbergen“, so Harry.
Seine Mutter Prinzessin Diana starb im Jahr 1997 auf der Flucht vor Paparazzi bei einem Autounfall in Paris, als Harry erst zwölf Jahre alt war. Über ihre Beerdigung, bei der er gemeinsam mit seinem Bruder William und weiteren Familienmitgliedern vor den Augen Zehntausender Menschen kilometerweit hinter dem Sarg hergehen musste, sagte er: „Es war, als hätte ich meinen Körper verlassen.“ Er habe nur ein Zehntel der Emotionen gezeigt, die alle anderen zeigten, und gedacht: „Das war meine Mutter – ihr habt sie noch nicht einmal jemals getroffen.“
Auch Psychotherapeuten und ein Flüchtlingsjunge kommen in der Serie zu Wort
In anderen Folgen der Serie sprechen auch Schauspielerin Glenn Close, die NBA-Stars DeMar DeRozan und Langston Galloway sowie die olympische Boxerin Virginia Fuchs. Auch kommen weiterhin ein syrischer Flüchtling, Psychotherapeuten, Freiwillige mit sozialen Engagement und Dichter zu Wort.
Die Serie besteht aus vier Folgen, die seit dem 21. Mai bei Apple TV+ verfügbar ist.
RND/goe/dpa