Grimme-Preise: Anke Engelke erhält „Besondere Ehrung“ und scherzt mit Laudatorin
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Anke Engelke ist bei der Grimme-Preisverleihung mit der „Besonderen Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes“ ausgezeichnet worden.
© Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa
Marl. Anke Engelke ist bei der Verleihung des 58. Grimme-Preises mit der „Besonderen Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes“ (DVV) ausgezeichnet worden. Dass die Entertainerin, Schauspielerin, Moderatorin und Komikerin damit am Freitagabend in Marl bereits quasi für ihr Lebenswerk geehrt wurde, machte die 56-Jährige nur scheinbar nachdenklich.
„Das hat mit dem Alter, glaube ich, nichts zu tun“, sagte Engelke sichtlich gut gelaunt. „Aber es ist schon so, dass man jetzt das Gefühl des bewussten Genießens hat“, ergänzte die vielseitige TV-Ikone, die in unzähligen Rollen seit Jahrzehnten im deutschen Fernsehen präsent ist. Und gewohnt schlagfertig fragte sie im Interview zurück: „Was meinen Sie: Wie viele Jahre lange soll ich denn noch weiter machen?“ DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte vorab gelobt: „Anke Engelke hält uns mit ihrer einzigartigen Ironie immer wieder einen Spiegel vor. Und was wir da sehen, ist nicht immer schmeichelhaft, doch es hilft uns, unsere Lernbedarfe zu erkennen.“
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Neben der Auszeichnung für Engelke wurden 18 weitere Preise in verschiedenen Kategorien im festlichen Theatersaal vergeben. Die prämierten Filme, Dokumentationen, Info- und Unterhaltungssendungen sowie weiteren Produktionen - darunter auch Kinder- und Jugendproduktionen - waren schon Ende Mai im Essener Grillo-Theater bekannt gegeben worden.
Viele Preise in den Hauptkategorien gehen an die ARD
Elf der insgesamt 16 Auszeichnungen in den vier Hauptkategorien gingen an ARD-Produktionen. „Die vielen Grimme-Preise für ARD-Produktionen ganz unterschiedlicher Genres sind eine großartige Auszeichnung und Motivation für das, was wir den Menschen Tag für Tag auf verschiedenen Ausspielwegen bieten wollen: hochwertigen Journalismus und Programminhalte mit Profil“, sagte der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow.
Den Grimme-Preis für die „besondere journalistische Leistung“ erhielt die ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf für ihre „exzellenten Reportagen über die Lage der Frauen und Mädchen in Afghanistan“, wie die Jury urteilte. Eigendorf fühlt sich geehrt und motiviert zugleich: „Dieser Preis ist eine tolle Anerkennung und Auszeichnung. Es ist ja auch eine Bestätigung für mich und mein Team, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Eigendorf der Deutschen Presse-Agentur. „Und es zeigt auch, wie wichtig das Thema öffentlich-rechtlicher Journalismus ist.“
Preise für Kurt Krömer und „Wer stiehlt mir die Show?“
In der Kategorie Fiktion wurde der Regisseur und Darsteller Bjarne Mädel gleich doppelt ausgezeichnet: Im Fernsehfilm „Geliefert“ (BR/ARTE) spielt er einen alleinerziehenden Vater in prekären Verhältnissen. In „Sörensen hat Angst“ (NDR) verkörpert er die Rolle eines von Angststörungen betroffenen Polizeikommissars und gibt zugleich sein Regiedebüt. Außerdem wurden „Die Ibiza-Affäre“ (Sky), „Tina mobil“ (RBB) und der „Polizeiruf 110 - Sabine“ (NDR) prämiert.
Im Bereich Unterhaltung erhielt erneut ein Format mit Kurt Krömer eine Auszeichnung. In „Chez Krömer/zu Gast: Torsten Sträter“ (RBB) spreche der Komiker und Schauspieler offen über eigene Erfahrungen mit Depressionen, hieß es. Auch die Sendung „Freitagnacht Jews“ (WDR) über jüdisches Leben in Deutschland und Joko Winterscheidts Quizshow „Wer stiehlt mir die Show?“ (Florida TV für Pro Sieben) wurden mit Grimme-Preisen geehrt.
Insgesamt konnten 53 Preisträger und Preisträgerinnen ihre Auszeichnungen entgegennehmen. Durch den Abend führte „Aspekte“-Moderator Jo Schück (ZDF) souverän und charmant. Der Fernsehpreis des Deutschen Volkshochschul-Verbandes wird seit 1964 in Marl verliehen.
RND/dpa/epd