Verfilmung des Bestsellers

„Zusammengeschusterter Unsinn“: Frank Schätzing kritisiert ZDF-Serie „Der Schwarm“

Bestseller-Autor Frank Schätzing.

Bestseller-Autor Frank Schätzing.

Hamburg. Der Bestseller-Autor Frank Schätzing hat die gleichnamige ZDF-Serie zu seinem Buch „Der Schwarm“ als „zusammengeschusterten Unsinn ohne aktuelle Relevanz“ kritisiert. „Manches ist kinoreif, anderes rühr- und redseliges Beziehungskisten-TV“, sagte der in Köln lebende Schätzing in einem Interview mit der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ (Donnerstag). Aus Sicht des ZDF ist die Serie hingegen „eine sehr gelungene und zeitgemäße Adaption des Romans aus dem Jahr 2004“, wie der Sender auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) in Mainz mitteilte.

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Schätzing kritisierte weiter, dass in der Serie die globale Dimension der Bedrohung nicht spürbar werde. „Es pilchert mehr, als es schwärmt“, sagte Schätzing in Anspielung auf Kritik an ZDF-Verfilmungen romantischer Liebesgeschichten von Rosamunde Pilcher.

Aufwendigste deutsche Fernsehproduktion aller Zeiten

Die Thriller-Serie „Der Schwarm“ erzählt laut ZDF, basierend auf dem gleichnamigen Buch von Schätzing, vom Kampf der Menschheit gegen eine unbekannte Schwarmintelligenz, die in den Tiefen des Meeres lebt. Der „Zeit“ zufolge ist „Der Schwarm“ mit einem Produktionsbudget von mindestens 40 Millionen Euro die aufwendigste Fernsehproduktion aller Zeiten im deutschsprachigen Raum. Die achtteilige Fernsehserie feiert am 19. Februar auf der Berlinale Premiere. Ab dem 22. Februar soll sie im ZDF laufen.

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Auf epd-Anfrage teilte das ZDF mit, dass sich das Publikum in einigen Tagen selbst einen Eindruck von der Qualität der internationalen Highend-Produktion machen könnte. „Verfilmungen von literarischen Stoffen unterscheiden sich in Erzählform und Dramaturgie immer und erheblich vom Ursprungsmedium Buch“, hieß es weiter.

Schätzings Einschätzung nach hat sich hingegen die Serie nicht weit genug entfernt von der Literaturvorlage. „Der Roman ist 20 Jahre alt, ich wollte ihn konsequent modernisieren.“ 2004 sei der Klimawandel weniger präsent gewesen, es habe keine Sozialen Netzwerke gegeben. „Dem trägt die Serie ebenso wenig Rechnung wie aktuellen sozialen und geopolitischen Entwicklungen“, kritisierte der Autor. Die Serie „Der Schwarm“ traue sich nicht heraus aus konventioneller TV-Dramaturgie. „Dafür braucht es cineastischen Wagemut.“ Man hätte dem Narrativ des Romans mehr vertrauen sollen, der „Maximaleskalation des Thrillers“, sagte Schätzing.

Der Roman „Der Schwarm“ wurde 2004 veröffentlicht. Seit seinem Erscheinen erreichte er eine Gesamtauflage von 4,5 Millionen Exemplaren. Er wurde weltweit in 27 Sprachen übersetzt.

RND/epd

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