Darf der Lieferando-Fahrer den Aufzug nehmen? Tweet löst Debatte aus, der Lieferdienst irritiert mit seiner Antwort
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/BOG5HQRPXNFQFIX47JYETL4GCM.jpeg)
Bei Twitter ist ein Streit über den Tweet eines Lieferando-Mitarbeiters entbrandet.
© Quelle: Michael Kappeler/dpa
Immer wieder wird über die Arbeitsbedingungen der ausliefernden Fahrerinnen und Fahrer bei bestimmten Lieferdiensten diskutiert. Ein Lieferando-Kunde hat diesbezüglich nun bei Twitter für Empörung gesorgt: Er beschwerte sich öffentlich darüber, dass der Fahrer bei Anlieferung den Aufzug benutzte. Dieser sei schließlich „nur für Hausbewohner und Gäste und nicht für Arbeiter“. Ob der Tweet ironisch oder ernst gemeint ist, ist unter anderen Nutzern umstritten.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, Inc., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Lieferando-Tweet sorgt für Aufruhr unter Twitter-Nutzer und -Nutzerinnen
Zahlreiche Twitter-Nutzer und -Nutzerinnen kritisierten den Lieferando-Kunden unter dem Post scharf. Und auch das Unternehmen schaltete sich ein. Die Antwort eines Social-Media-Mitarbeiters heizte die Diskussion jedoch nur noch weiter an. „Es tut uns leid, dass der Lieferant den Fahrstuhl benutzt. Sende uns gerne eine DN mit der Bestellnummer, damit wir das Ganze einmal prüfen können“, lautete die Antwort von Lieferando.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von glomex GmbH, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Die Reaktionen der User und Userinnen folgte prompt. „Das kann nicht ernst gemeint sein? Fahrstühle nur für Menschen erster Klasse?“, fragte ein Nutzer unter dem Post und zog direkt Konsequenzen. „Ich verzichte dann gerne auf weitere Bestellungen bei euch.“ Ein weiterer Nutzer kommentiert: „Ich schließe mich an: Wenn ihr unterstützt, dass der Lieferant den Fahrstuhl nicht benutzen darf, dann habt ihr hiermit einen Kunden weniger.“ Auch eine andere Userin kritisierte die Antwort es Lieferdienstes: „Ist das wirklich ernst gemeint? Das ist so panne, dass ich nicht sicher bin, ob das jemand tatsächlich ernst meinen könnte.“
Lieferando beteuert Missverständnis
Das Unternehmen ließ die Vorwürfe nicht unkommentiert. In einem nachträglichen Tweet äußerte sich ein weiterer Mitarbeiter des Social-Media Teams mit den Worten: „Natürlich kann er den Fahrstuhl benutzen!“ Als diese Aussage von einem weiteren Twitter-Nutzer wegen der ersten Äußerung des Unternehmens in Frage stellt, betont der Mitarbeiter, dass es sich um einen missverstandenen Scherz gehandelt habe. „A meinte das ironisch. Als Strafe muss er mir jetzt eine Woche lang jeden Tag Kaffee kochen.“
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, Inc., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Die Twitter-Nutzer und -Nutzerinnen geben sich mit dieser Antwort nur mäßig zufrieden. „Ironie übt ihr aber nochmal, ja?“, schreibt etwa ein User.
Jan Böhmermann twittert ebenfalls über Lieferando
Auch Satiriker Jan Böhmermann hatte sich bei Twitter zum Thema Lieferando geäußert. „Wenn man überhaupt mal bei Lieferando bestellt: Trinkgeld für die Fahrerinnen immer großzügig und nur in bar persönlich übergeben!“, schrieb er über den Kurznachrichtendienst und verwies damit auf die mutmaßlich schlechte Bezahlung der Lieferando-Angestellten. Und den Verdacht, dass online gezahlte Trinkgelder nicht immer bei den Fahrern ankommen.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, Inc., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hatte vor kurzem gefordert, dass auch online gesendetes Trinkgeld bei Fahrern von Essenlieferdiensten zuverlässig ankommt. „Lieferando muss Druck machen und dafür sorgen, dass das Trinkgeld dahin kommt, wo es hingehört“, hieß es.
Das Unternehmen hatte sich seinerzeit gegen die Vorwürfe gewehrt: „Wir leiten die Trinkgelder zu 100 Prozent ohne jegliche Abzüge direkt an unsere Fahrer weiter“, sagte Lieferando-Manager Jörg Gerbig. Die Fahrer würden in der entsprechenden App unmittelbar darüber informiert. Bei Restaurants mit eigenen Fahrern werde das Geld an das Restaurant weitergeleitet, das dazu angehalten ist, es an die Fahrer weiterzugeben – oder je nach interner Regelung unter den Mitarbeitern aufzuteilen.
„Wie das Trinkgeld verteilt wird, obliegt dem jeweiligen Restaurant. Wir sagen, es muss weitergegeben werden, und gehen auch davon aus, dass das passiert.“
RND/al/dpa