Berichterstattung zum Tod von Prinz Philip: 110.000 Beschwerden bei BBC
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Die BBC hat nach der Berichterstattung zum Tod von Prinz Philip eine Menge Beschwerden erhalten.
© Quelle: picture alliance / empics
London. Prinz Philip ist gestorben – und die britische öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt hat am Freitag das gesamte Programm der meisten Radio- und TV-Sender umgeworfen, um die Zuschauer über jedes nachrichtliche Detail nach dem Tod des Prinzgemahls zu informieren. Doch wie es den Anschein hat, wollten viele Zuschauer diese Informationsflut gar nicht. Denn laut dem britischen „Guardian“ sind 110.994 Beschwerden über die Dauersendungen eingegangen. Auch die Zuschauerzahlen der TV-Sender BBC One und BBC Two seien im Laufe des Abends in den Keller gegangen. Aus internen Protokollen der Beschwerden zitiert der „Guardian“: „Die Berichterstattung über diesen Vorfall umfasste die gesamte abendliche Sendung unter Ausschluss aller anderen Themen, einschließlich der Pandemie. Eine gewisse Berichterstattung war gerechtfertigt, jedoch nicht in diesem Umfang.“
Über das Wochenende hat die Rundfunkanstalt sogar ein eigenes Beschwerdeformular für diesen Fall eingerichtet, es aber am Sonntag wieder von der Webseite entfernt. Es soll sich um die höchste Anzahl an Beschwerden in der Geschichte des Senders handeln.
Beschwerden über das Beschweren
Doch nicht alle Beschwerden haben sich auf den Umfang der Berichterstattung konzentriert: 400 Zuschauer haben sich beschwert, dass auch Prinz Andrew mit seiner Trauer um Prinz Philip mit in die Berichte aufgenommen wurde, obwohl er derzeit eigentlich, aufgrund seiner Verbindungen zum Fall Epstein und seiner Verweigerung Fragen des FBI zu beantworten, in Ungnade gefallen ist.
Weitere 233 Personen haben sich laut dem „Guardian“ darüber geäußert, dass nicht alle Moderatoren als Zeichen der Trauer schwarz trugen.
Doch schienen die Beschwerden auch eine Echokammer hervorzurufen: Es beschwerten sich 116 Menschen darüber, dass es durch das neue Formular am Wochenende zu einfach geworden ist, sich zu beschweren.
Die BBC hat sich auch selbst dazu geäußert: Auch andere Sender hätten ihre Programme ähnlich umgestellt. Weiter möchten sich die Verantwortlichen im zweiwöchentlichen Newsletter zu den Beschwerden äußern.
RND/goe