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21. „DSDS“-Staffel angekündigt

Die Bohlen-Show bei RTL geht weiter

Chefjuror Dieter Bohlen.

Chefjuror Dieter Bohlen.

Köln. „DSDS“-Moderatorin Laura Wontorra holt Dieter Bohlen während der Livesendung am Samstagabend bei RTL zu sich auf die Bühne. Neben Bruce Darnell, Jurymitglied der neunten Staffel, berichtet er von seinen Empfindungen aus den sozialen Netzwerken. „In den vergangenen Wochen wurde ja immer wieder die Frage gestellt: Was passiert eigentlich mit ‚DSDS‘?“, erzählt der Jurychef. „Wir hatten eine Sendung, die immer viele Leute begeistert hat. Eigentlich sollte es sich hierbei ja um die finale Staffel handeln.“ Mit Begeisterung schreit er dann: „Es gibt eine 21. Staffel!“ Es folgen Konfetti, Funkenfontänen, digitales Feuerwerk auf der Videowall und lang anhaltender Jubel der Anwesenden.

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Manche dürften gedacht haben, dass es sich bei Bohlens Ankündigung um einen Aprilscherz gehandelt haben muss. Aber nein, „Deutschland sucht den Superstar“ wird im kommenden Jahr tatsächlich mit dem Poptitanen fortgesetzt. Bohlen (69) begründete das bei der ersten Liveshow am Samstagabend (1. April) mit dem „wahnsinnigen“ Interesse der Zuschauenden, sowohl im linearen Fernsehen als auch in den sozialen Netzwerken wie Instagram und Tiktok.

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RTL: „DSDS“-Staffel übertrifft die Erwartungen

Woche für Woche habe man über drei Millionen Zuschauer bei RTL im Fernsehen und auf dem Streamingdienst RTL+, hieß es in einer Mitteilung des Senders. Der Marktanteil liege im Schnitt bei 12,7 Prozent bei den 14- bis 59‑Jährigen. „Die aktuelle Jubiläumsstaffel von ‚Deutschland sucht den Superstar‘ ist ein großer Erfolg“, sagte Inga Leschek, neue Programm­geschäfts­führerin von RTL/RTL+. Der Zuspruch habe bislang über den Erwartungen und deutlich über den Vorjahreswerten gelegen. „Diese positive Resonanz hat uns dazu bewogen, auch in 2024 mit ‚DSDS‘ weiterzumachen“, erklärte Leschek. Auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) teilte RTL mit, dass die Resonanz auf die aktuelle Staffel zeige, „dass die Menschen das Format lieben. Und zwar mit Dieter Bohlen, der ‚DSDS‘ geprägt hat.“

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Dass es mit der Castingshow im kommenden Jahr weitergeht, dürfte auch mit der Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken zusammenhängen. Während die TV‑Quoten nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen können, ist das Interesse zu „DSDS“ vor allem auf Tiktok hoch. Bohlen sprach bei seiner Ankündigung im TV von „Hunderten Millionen Aufrufen“ über mehrere Monate auf Tiktok und Instagram. „Das hatten wir früher natürlich nie“, sagte er.

Außerdem feiert der Sender im kommenden Jahr seinen 40. Geburtstag – da soll Bohlen, der RTL zwei Jahrzehnte lang Quote mit Sendungen wie „DSDS“ oder „Das Supertalent“ beschert hatte, natürlich eingeladen sein. Das Format geht weiter, „nicht zuletzt, weil RTL im nächsten Jahr 40. Geburtstag feiert“, hieß es in der Mitteilung.

„DSDS“-Fortsetzung: Reaktionen sind gemischt

Die Reaktionen auf die Ankündigung sind gemischt. Zahlreiche Fans der Sendung freuen sich auf Twitter über die Fortsetzung und jubeln. „Das ist eine in jedem Jahr und über viele Wochen unterhaltsame Show. Die verdient es, weiter produziert zu werden“, lobte ein Twitter-User das Format. Andere Nutzerinnen und Nutzer spotteten. „Das Elend nimmt kein Ende. Warum muss man eine einstige Kultshow so zu Tode quälen“, schrieb ein User. Ein anderer kommentierte: „‚DSDS‘ geht auch nur weiter, weil es nicht gelungen ist, verschiedene Alternativen zu etablieren. Hauptsache Ulla muss mit der 100.000-Mark-Show sonntags gegen den ‚Tatort‘ ran.“

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Quotensorgen bei „DSDS“ wurden immer größer

Die Ankündigung kommt überraschend: Ursprünglich war von RTL geplant, „DSDS“ nach der laufenden 20. Staffel einzustampfen. Für das letzte Mal holte der Kölner Sender Dieter Bohlen extra zurück, nachdem dieser in der 19. Staffel nicht mehr dabei gewesen war. „Wir haben uns verändert, auch Dieter Bohlen hat sich verändert. Ich denke, die Pause hat beiden Seiten gutgetan“, sagte RTL-Geschäftsführer Henning Tewes im Juli 2022 zu der Entscheidung. Mehr als ein Jahr zuvor, im März 2021, machten Bohlen und der um ein freundlicheres Image bemühte Sender noch die Trennung öffentlich. In Sachen Einschaltquote gelang Nachfolger Florian Silbereisen jedoch keine Trendwende. Die Marktanteile der vergangenen Staffel waren die schlechtesten in der Geschichte der Show, weshalb Silbereisen wohl auch nicht weitermachen durfte.

„Deutschland sucht den Superstar“ trug beim Start im Jahr 2002 erheblich zum Boom der Castingshows im deutschen Fernsehen bei. Das Finale der Auftaktstaffel schalteten in der Spitze 15 Millionen Menschen ein. Die Quotensorgen beim einstigen Showflaggschiff wurden immer größer. Die erste Liveshow am Samstagabend schalteten 2,02 Millionen (8,9 Prozent) Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Solche Zahlen feierte Bohlen auf der Bühne als „wahnsinnigen“ Erfolg, im Vergleich zu früheren Staffeln ist diese TV‑Quote aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Das TV‑Zuschauerinteresse an „Deutschland such den Superstar“ ist seit dem Start im Jahr 2022 nahezu stetig gesunken – die vergangene Staffel war quotenmäßig die bislang schwächste. Onlineaufrufe sind in dieser Statistik nicht berücksichtigt.

Das TV‑Zuschauerinteresse an „Deutschland such den Superstar“ ist seit dem Start im Jahr 2022 nahezu stetig gesunken – die vergangene Staffel war quotenmäßig die bislang schwächste. Onlineaufrufe sind in dieser Statistik nicht berücksichtigt.

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In den vergangenen Jahren wuchs auch die Kritik am Umgang Dieter Bohlens mit den Kandidatinnen und Kandidaten, was auch zu der vorübergehenden Trennung im Jahr 2021 geführt haben dürfte. Sätze wie „Ich hab’ vorhin ein Schnitzel gegessen mit Gurkensalat. Und der Gurkensalat war musikalischer als du“ oder „Du hast keinen Starappeal. Du hast nix. Am liebsten würde ich dir ’nen Euro geben. Das ist alles Mitleid“ durften sich zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten über alle Staffeln hinweg anhören. Bohlens direkte Art polarisierte zu Beginn der Sendung, mit den Jahren wurden seine Aussagen dann immer mehr als beleidigend aufgefasst.

Bohlens sexistische Entgleisung in der aktuellen Staffel

Auch in der aktuellen Staffel sorgte Bohlen für einen Skandal. In der vierten „DSDS“-Folge (Ende Januar) versuchte sich die Reality‑TV-Darstellerin und Influencerin Jill Lange (22, „Ex on the Beach“), vor der Jury zu behaupten. Als sie erzählte, dass sie an mehreren Datingshows teilgenommen und dort auch ihren Freund Lars Machner (26) kennengelernt habe, bat Dieter Bohlen ihn hinzu. Nach einem kurzen Gespräch entglitt dem Jurychef dann dieser Satz: „Hast du auch irgendwas Vernünf... also Normales gemacht irgendwie? Oder hast du nur Abi und dich dann durchnudeln lassen?“

Lange meldete sich bei Instagram: „Dieter ist persönlich geworden und da wurde auch nicht alles gezeigt. Das muss ich hier auch einfach mal sagen, weil das sind Sachen, die gehen nicht. Dieter hat mich beleidigt“, sagte sie. RTL schnitt den geschmacklosen Kommentar bei der TV‑Ausstrahlung heraus, nur beim Streamingdienst RTL+ war er noch zu sehen.

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Bei Liveshow: Bohlen und Krasavice würdigen sich keines Blickes

Es hagelte Kritik von vielen Seiten, nicht zuletzt von Jurykollegin Katja Krasavice (26). Sie hatte Bohlen wegen seines Umgangs mit Frauen in der Show in einem vor zwei Monaten veröffentlichten Tiktok-Video als Narzissten und Lügner bezeichnet. Der Ex‑Modern-Talking-Sänger konterte damals in einem Interview mit einem Radiosender: „Es gibt Personen und gewisse Sachen, das interessiert mich nicht.“

Der juryinterne Konflikt ging bei der ersten Liveshow am Samstag in die nächste Runde – nicht verbal, dafür waren aber deutliche Spannungen zwischen Bohlen und Krasavice zu spüren. Sie würdigten sich keines Blickes. Später gab es nur abfällige Mimik in Richtung des anderen. Immerhin platzierte RTL Pietro Lombardi als Puffer zwischen die beiden. Vor allem Krasavice zeigte sich mitunter schwer gelangweilt und schien vor allem zu Beginn eine gewisse Unlust auf den Abend auszustrahlen.

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Dieter Bohlen: „Alles von 16 bis scheintot kann sich melden“

Wer im kommenden Jahr neben Bohlen am Jurypult sitzen wird, ist noch unklar. Krasavice wird wegen ihres Zoffs mit Bohlen und ihres Lustlosauftritts in der Liveshow wohl nicht erneut dabei sein. Wahrscheinlicher ist dagegen, dass Pietro Lombardi (30), den sich Bohlen schon für diese Staffel gewünscht hatte, wieder als Juror an Bord sein wird. Ebenso könnte Sängerin Leony (25) wieder in der Jury sitzen – sie blieb in der Staffel bislang eher unauffällig, machte ihren Job aber solide.

In der Jury sitzen in der aktuellen Staffel Leony (von links), Katja Krasavice, Pietro Lombardi und Dieter Bohlen.

In der Jury sitzen in der aktuellen Staffel Leony (von links), Katja Krasavice, Pietro Lombardi und Dieter Bohlen.

Für die 21. „DSDS“-Staffel kann man sich bereits jetzt bewerben. Dabei wird es eine Neuerung geben, die Bohlen bei der Liveshow ankündigte: RTL streicht die Altersobergrenze von 30 Jahren weg, nur mindestens 16 Jahre alt müssen die Bewerberinnen und Bewerber sein. Für Bohlen sei das eine Anpassung, die ihm wichtig sei und für die er lange gekämpft habe. „Alles von 16 bis scheintot kann sich melden“, erklärte Bohlen auf seine charmante Weise.

Ob es die letzte Staffel sein wird? „Das ist noch offen“, teilte RTL auf RND-Nachfrage mit.

RND mit Agenturmaterial

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