Tharandter Wald

Zukunftsvision für Schloss Grillenburg

TU-Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen, Ministerpräsident Michael Kretschmer und Roland Wöller (v.l.n.r.) stellten ihre Pläne für die Mutschmann-Villa vor.

TU-Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen, Ministerpräsident Michael Kretschmer und Roland Wöller (v.l.n.r.) stellten ihre Pläne für die Mutschmann-Villa vor.

Tharandt. Ein neues Kapitel in der Geschichte von Jagdschloss Grillenburg möchte der Freistaat Sachsen aufschlagen. In das seit vielen Jahren leerstehende Gebäudeensemble mit Schloss und Neuem Jägerhaus, auch als Mutschmann-Villa bekannt, soll die TU Dresden neues Leben bringen. Nach umfassender Sanierung und Anbauten möchte die Hochschule gemeinsam mit der TU Bergakademie Freiberg das Objekt im Tharandter Ortsteil Grillenburg als Tagungs- und Konferenzstandort nutzen.

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Großer Bahnhof am Freitagvormittag: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Innenminister Roland Wöller (beide CDU) besuchten gemeinsam mit Prof. Hans Müller-Steinhagen, Kanzler der TU Dresden, die Schlossinsel im Tharandter Wald. „Bei der Sanierung von Schlössern sind die Gemeinden überfordert. Deshalb wollen wir sie unterstützen“, sagte der Regierungschef zu Tharandts Bürgermeister Silvio Ziesemer (parteilos).

Die Sanierungs- und Umbaupläne umfassen auch das Jagdschloss Grillenburg.

Die Sanierungs- und Umbaupläne umfassen auch das Jagdschloss Grillenburg.

Der Rathauschef erinnerte an die wechselvolle Geschichte des Schlossensembles: „Seine Wurzeln reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück.“ Während der NS-Zeit nutzte Martin Mutschmann, Nazi-Gauleiter von Sachsen, die Gebäude und ließ das Neue Jägerhaus als Gästehaus in den Jahren 1938/39 errichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es als Kurheim für Verfolgte des Naziregimes. Im Zuge von politischer Wende und deutscher Wiedervereinigung ging das Jagdschloss in das Eigentum des Freistaates Sachsen über. Damit die Mutschmann-Villa nicht in die Hände von Rechtsextremisten fällt, kaufte 2006 die Stadt Tharandt das denkmalgeschützte Gebäude im neoklassizistischen Stil.

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Im Jahr 2015 taten sich Forststadt und Freistaat zusammen und boten die Schlossinsel auf Europas größter Immobilienmesse, der Expo-Real in München, zum Kauf an. „Es haben sich 45 Interessenten gemeldet, einer war die TU Dresden“, informierte Ziesemer. „Es ist eine große Chance, einen neuen Geist in das Haus zu bringen – weltoffen und international“, führte er weiter aus.

Die TU Dresden veranstaltet jedes Jahr Tagungen, Workshops und Klausuren mit anderen Hochschulen und Wissenschaftlern zusammen, auf Fakultätsebene sowie mit den 28 Partnern des Wissenschaftsnetzwerkes Dresden-Concept. „Wir stehen immer wieder vor dem Problem, einen geeigneten Ort für Tagungen und Beratungen zu finden“, sagte TU-Rektor Müller-Steinhagen. Schloss Grillenburg soll die Lösung bringen. Die Sanierungs- und Umbaukosten liegen bei rund 36 Millionen Euro. Wenn alles nach Plan verläuft, könnte 2024 Einzug sein.

Neben der Sanierung der denkmalgeschützten Gebäudesubstanz ist ein Anbau an die Villa geplant, in dem unter anderem ein großer Konferenzraum hineinkommt. 70 Doppelzimmer werden für Übernachtungen geschaffen. Ins Schloss zieht Gastronomie ein. Die Uni möchte die Öffentlichkeit nicht außen vor lassen. Für Hochzeiten, Geburtstagsfeier sowie andere Jubiläen und Familienfesten stellt die TU ihre neuen Tagungs- und Konferenzzentrum zur Verfügung.

Von Silvio Kuhnert

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