Die Strecke Meißen – Döbeln hat Potenzial für die Rückkehr von Personenzügen. Dass dort noch intakte Eisenbahninfrastruktur vorhanden ist, ist der Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie zu verdanken.
Meißen. Im Bahnhof Starbach an der Strecke Riesa-Nossen wird ein Getreidezug beladen. 23 Waggons zu je 60 Tonnen sollen aus der Lommatzscher Pflege, der Kornkammer Sachsens, nach Barby, südlich von Magdeburg, zur Weiterverarbeitung abgefahren werden, sagt Eckart Sauter. Er ist einer der beiden Geschäftsführer der Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie (NRE) und studierter Archäologe. Dass sein kleines Unternehmen nicht zuletzt seiner Biografie wegen bei Gründung 2008 von vielen nicht ernst genommen wurde, kann er sogar verstehen, räumt er heute ein. Kritiker hat er aber eines Besseren belehrt und sich auch bei Gegnern der Eisenbahn rund um Nossen durchgesetzt. Denn, dass überhaupt noch Züge durch den ehemaligen Eisenbahnknoten Nossen fahren, ermöglicht die NRE mit ihren 20 Mitarbeitern.
Der Getreidezug erspart rund 55 Lkw-Fahrten – wenn man davon ausgeht, dass ein 40-Tonner auf der Straße etwa 25 Tonnen Last laden darf. Dennoch störten sich Anwohner und auch Kommunalpolitiker an den wenigen Zügen, sagt Sauter. Das Unternehmen hat inzwischen eine eigene Lok und 25 vierachsige Getreidewaggons, die bundesweit vermietet werden. Von Kritikern zeigt sich Sauter wenig beeindruckt. Er ist Verfechter der Eisenbahn und war das nach eigenen Aussagen lange, bevor er selbst zum Bahnchef wurde.