Borkenkäfer und Dürre haben im Nationalpark Sächsische Schweiz zu unübersehbaren Waldschäden geführt. Eine Neuaufforstung ist nicht geplant. Die Nationalparkverwaltung setzt auf die Selbstheilungskräfte der Natur.
Bad Schandau. Wo eigentlich die Farbe Grün bei den Nadelbäumen im Gebiet der Affensteine im Nationalpark Sächsische Schweiz dominieren sollte, sind viele, sehr viele braungefärbte Gehölze zu sehen. Dürre und vor allem Borkenkäfer haben ihre Spuren hinterlassen. „Ende 2019 waren rund 20 Prozent der Bäume im Nationalpark abgestorben“, teilt Nationalparksprecher Hanspeter Mayr auf DNN-Anfrage mit. Von dem rund 9350 Hektar großen Schutzgebiet sind etwa 8700 Hektar mit Wald bedeckt.
Der Borkenkäfer sei auf Fichten spezialisiert. „Deshalb sind vor allem die aus früheren forstlichen Monokulturen stammenden Fichten betroffen“, berichtet Mayr. Das ist auch der Grund, warum das Ausmaß bei den Affensteinen so hoch ist. Dort war der Anteil ehemaliger Fichtenforste besonders groß. „Mit intensiven Waldumbaumaßnahmen haben wir in den vergangenen zehn Jahren erreicht, dass jetzt unter den abgestorbenen Fichten bereits vielerorts junge grüne Bäume nachwachsen können“, so Mayr. Eine neue Waldgenration steht quasi in den Startlöchern.