Wiktoria T.

Tötung in Großröhrsdorf: 15-jähriger Verdächtiger festgenommen

Die Wohnung des Tatverdächtigen in Großröhrsdorf wird am Donnerstag durchsucht. Die Straße ist gesperrt. Die 16-Jährige war Mittwoch vergangener Woche getötet worden.

Die Wohnung des Tatverdächtigen in Großröhrsdorf wird am Donnerstag durchsucht. Die Straße ist gesperrt. Die 16-Jährige war Mittwoch vergangener Woche getötet worden.

Großröhrsdorf. Erleichterung in Großröhrsdorf und bei der Familie der am Mittwoch vergangener Woche getöteten Wiktoria T.: Die Polizei hat am Donnerstag einen Tatverdächtigen festgenommen. Er ist selbst erst 15 Jahre alt. Seit dem Mittag wurde die Wohnung des jungen Deutschen in Großröhrsdorf durchsucht.

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Polizei warnt weiter vor Selbstjustiz und Vorverurteilung

Die Ermittlungen hätten sich auf das Umfeld des Opfers konzentriert, teilten Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion Görlitz am Donnerstag mit und folgten damit der bereits zuvor geäußerten Hypothese, der Täter stamme bei solchen Verbrechen häufig aus dem sozialen Umfeld des Opfers. Auch Hinweise aus der Bevölkerung hätten dazu geführt, dass sich der Tatverdacht auf den 15-Jährigen richtete.

Mehr zur Festnahme und zum Täter: "Ein falscher Reflex"

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Er ist vorläufig festgenommen worden. Ein Richter entscheidet nun über die Fortdauer der Haft. Währenddessen dauern die Untersuchungen zu Tatmotiv, Hergang und Umständen weiter an. Die Teenager kannten sich näher, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. „In welcher Beziehung sie zueinander standen, dazu sagen wir nichts.“ Die Tatwaffe wurde bisher nicht gefunden, so der Sprecher. Angaben dazu, welcher Art sie ist, machte er nicht.

Die Polizei weist darauf hin, dass als Grundprinzip des Rechtsstaats die Unschuldsvermutung gilt. „Es besteht die Gefahr von Vorverurteilungen. „Selbstjustiz“ und Bedrohungen sind strafbar, nicht gewünscht und können die Ermittlungen behindern. Diese liegen ausschließlich bei Polizei und Staatsanwaltschaft. Haben Sie Vertrauen in die Arbeit der Ermittlungsorgane. Beteiligen Sie sich nicht an Spekulationen, Mutmaßungen oder Verdächtigungen in sozialen Netzwerken“, heißt es von den Behörden. Emotionen, Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung seien aber durchaus verständlich und nachvollziehbar.

Auch die Eltern der Getöteten hatten sich in dieser Woche mit einem entsprechenden Appell an die Bevölkerung gewandt. In sozialen Netzwerken waren Fotos eines vermeintlichen Täters kursiert, mindestens ein Nutzer kündigte Selbstjustiz an.

Am Mittwochabend kamen etwa 100 Personen um sich am Tatort mit einer Mahnwache von Wiktoria zu verabschieden.

Am Mittwochabend kamen etwa 100 Personen um sich am Tatort mit einer Mahnwache von Wiktoria zu verabschieden.

Wiktoria T. war am Mittwoch vergangener Woche schwer verletzt in einem Garagenkomplex in Großröhrsdorf gefunden worden. Sie starb im Krankenhaus an ihren schweren Stichverletzungen. Am Mittwochabend, eine Woche nach dem Tod der Oberschülerin, versammelten sich rund 100 Menschen am Tatort zu einer Mahnwache, stellten Kerzen und Blumen auf, um an die 16-Jährige zu erinnern und sich zu verabschieden.

Von Franziska Kästner

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