Bei dem Streit um die Radebeuler Mohrenstraße braucht es eine Debatte, in der alle Stimmen vernommen werden und die Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Das sagt Jürgen Zimmerer, Professor für Globalgeschichte, im Interview.
Radebeul.Die Mohrenstraße in Radebeul und das gleichnamige Haus sollen unbenannt werden – das fordert eine Schülergruppe. Sie engagiert sich für eine zeitgemäße postkoloniale Aufarbeitung. Den Wunsch hat eine Stadtratsfraktion aufgegriffen und möchte das Anliegen ergebnisoffen und öffentlich im Stadtrat beraten. Das Thema sorgt in der Öffentlichkeit und auch zwischen Politikern für Streit.
Die DNN haben den Historiker Jürgen Zimmerer gefragt, wie er zu der aktuellen Debatte steht. Jürgen Zimmerer ist Professor für die Globalgeschichte mit Schwerpunkt Afrika an der Universität Hamburg und Leiter des Projektverbunds „Forschungsstelle Hamburgs (post)koloniales Erbe“. Unter anderem hat er das Buch „Kein Platz an der Sonne. Erinnerungsorte der deutschen Kolonialgeschichte“ herausgegeben.