Auf einem Abstellgleis in der Gemeinde stehen seit einigen Monaten die Wagen des legendären ET 403. Warum der Triebzug dort steht – und was mit den Wagen geplant ist.
Niederau. Gut versteckt hinter Zäunen und Gebüsch lauert in Niederau der Weiße Hai. Kein echter Hai, sondern vielmehr ein Stück echte bundesdeutsche Eisenbahngeschichte steht dort derzeit auf einer Bahnanlage auf dem Abstellgleis. Einzelne, praktisch schrottreife Wagen des ersten deutschen Hochgeschwindigkeitszuges, der wegen der markanten Front wahlweise die Spitznamen Weißer Hai oder Donald Duck verpasst bekam. In den 1970er Jahren war der ET 403 das Maß der Dinge. Doch wie kommt dieser legendäre Zug jetzt nach Niederau?
Die Ursprünge des Elektrotriebzugs reichen bis Beginn der 1970er Jahre zurück. Damals gab die Bundesbahn den Bau von insgesamt drei dieser Züge in Auftrag, 1973 wurde der erste ausgeliefert. Der ET 403 brachte es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Stundenkilometer – wenngleich diese mangels geeigneter Strecken damals oft gar nicht ausgefahren werden konnte. Mit den Details über die innovative Technik und die wechselvolle Geschichte des Zuges ließen sich dicke, dicke Bücher schreiben.