Wiederaufbau in der Dresdner Heide

Wie es mit dem Wolfshügelturm weitergeht

Die Überreste des Wolfshügelturms in der Dresdner Heide. Im Mai 1945 wurde er von der Wehrmacht gesprengt.

Die Überreste des Wolfshügelturms in der Dresdner Heide. Im Mai 1945 wurde er von der Wehrmacht gesprengt.

Dresden. Bis Anfang des nächsten Jahres will der Verein "Wiederaufbau Wolfshügelturm" organisatorisch so weit sein, dass im Februar 2019 eine erste reguläre Mitgliederversammlung stattfinden kann. Das sagte am Dienstagabend SPD-Ratsmitglied Kristin Sturm, die die Initiative maßgeblich mit ins Leben gerufen hat. Der Verein will den alten Aussichtsturm auf dem Wolfshügel in der Dresdner Heide am Albertpark wieder aufbauen.

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Zu einem ersten Treffen für Interessenten an dem Projekt und an einer Mitgliedschaft im Verein hatten die Organisatoren in das Restaurant „Delizia“ auf dem Weißen Hirsch gerufen. Finanzbürgermeister Peter Lames, der den Vorsitz im Verein übernommen hat, umriss die Ziele: „Heute Abend wollen wir Verstärkung einsammeln: Mitglieder, Tatkraft, Gedankenkraft.“ Noch sei ganz offen, wie ein wiederaufgebauter Turm auf dem Wolfshügel aussehen würde – historisch oder modern? Das sollen die Mitglieder beraten und entscheiden, dann könne der Aufbau beginnen.

Möglicherweise soll es auch einen Wettbewerb mit verschiedenen Entwürfen geben. Zuvor jedoch sind noch Fragen zu klären. Wie ist die Statik des Hügels und des Sockels, dessen Reste noch stehen? Wie ist es mit der Erschließung des Geländes vor und während der Bauphase? Das Gelände, auf dem der Turm stand, bis er 1945 von der Wehrmacht gesprengt wurde, gehört der Stadt, die Zufahrt zur Baustelle ginge durch ein Gebiet in Landesbesitz. Wie können Spenden eingeworben werden – denn die Stadt kann (und soll) sich finanziell nicht beteiligen. Erste Spender, die größere Summen geben wollen, hätten sich schon gemeldet, sagte Kristin Sturm. Michael Böttger vom Verschönerungsverein Weißer Hirsch bot an, Führungen zur Turmruine zu organisieren.

Wie der Turm wieder aufgebaut werden könnte, hängt nicht nur von den Kosten ab. Geschätzt werden etwa 500 000 Euro. Auch die Frage, ob es für einen historischen Aufbau etwa Fördermittel von der Denkmalpflege oder für einen modernen möglicherweise Mittel aus Forschungstöpfen geben könnte, würde eine Rolle spielen. Ganz bei Null anfangen müsste der Verein nicht, wenn er nach Ideen sucht. Der Ingenieur Sebastian Wilhelm verwies darauf, dass am TU-Institut für Massivbau der Wolfshügelturm von 2010 bis 2015 mehrfach Prüfungsaufgabe für angehende Bauingenieure war, die dafür im Fach „Entwurf von Massivbauwerken“ Pläne und Vorschläge entwickeln mussten. Er selbst hat sich als Student auch damit beschäftigt. Das Institut wird geleitet von Professor Manfred Curbach, der für seine Entwicklung des neuen Baustoffs Carbonbeton 2016 den Deutschen Zukunftspreis erhielt.

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Stadtbaurat Hans Erlwein ließ den Turm 1911 errichten

Stadtbaurat Hans Erlwein ließ den Turm 1911 errichten.

Interesse an dem Projekt und an der Mitgliedschaft im Wolfshügelturm-Verein habe, berichtete Peter Lames in der Versammlung, auch Torsten Kulke angemeldet - bekannt als Geschäftsführer der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden. Das Denkmalschutzamt sieht auf Anfrage durch den Verein nicht unbedingt die Notwendigkeit, den Turm – immerhin ursprünglich ein Erlweinbau – nach dem historischen Original wieder aufzubauen. Parallel zur Vereinsgründung, aber ganz unabhängig davon, ist auch eine Internetseite über den Erlweinschen Turm auf dem Wolfshügel entstanden – der Betreiber ist zu konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Verein gern bereit, wie er am Dienstagabend erklärte.

Internet: www.wolfshuegelturm.de

eMail-Kontakt zum Verein „Wiederaufbau Wolfshügelturm“: wolfshuegel-e.v@web.de

Von Bernd Hempelmann

DNN

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