Spätestens mit dem „Paneuropäischen Picknick“ von Sopron am 19. August 1989 lief die Flüchtlingswelle über Ungarn auf Hochtouren. Die Dresdner Staatssicherheit rotierte. Das Beispiel eines Flüchtlings zeigt, wie die DDR junge Menschen aus dem Land trieb.
Dresden.In diesem Moment war die Entscheidung gefallen. „Jetzt ist es eh’ schon zu spät“, sagte der freundliche Herr. Er verwies auf des gegenüberliegende Haus, wo sich die Staatssicherheit der DDR eingemietet haben sollte. Das war unmissverständlich. Der Apparat hätte längst alles bemerkt.
Thomas Löw, ein junger Mann aus Radeberg, war mit dem Zug von Dresden aus nach Budapest gefahren. Am Schalter hatte ihn noch jemand sarkastisch gefragt, warum er einen Rückfahrschein löst. Er hatte es mit Schulterzucken quittiert, doch nun würde er ihn tatsächlich nicht mehr benötigen.