Eingriff in die Landschaft

Widerstand gegen Kieswerk in Söbrigen

Wo jetzt der Raps blüht, könnten Kiesbagger den Boden aufreißen. Pirka Meubrink-Dinglinger zeigt auf das Areal in Söbrigen, auf dem das Kieswerk entstehen soll.

Wo jetzt der Raps blüht, könnten Kiesbagger den Boden aufreißen. Pirka Meubrink-Dinglinger zeigt auf das Areal in Söbrigen, auf dem das Kieswerk entstehen soll.

Dresden. Die Kieswerke Borsberg wollen in Söbrigen Kies abbauen. Dagegen formiert sich Widerstand aus der Anwohnerschaft. Die Bürgerinitiative „Gegen Kieswerk Söbrigen“ befürchtet schwere Eingriffe in die Kulturlandschaft zwischen Schloss Pillnitz, den Weinbergen, Oberpoyritz und der Elbe. Durch einen Kiesabbau werde sich der Grundwasser-Spiegel und die Vegetation in diesem Areal verändern.

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Bürgerinitiative lädt zur Wanderung vor Ort

Die Kieswerke Borsberg, die zur Gruppe „Valet und Ott“ aus Baden-Württemberg gehören, gaben auf DNN-Anfrage bis Donnerstag keine Stellungnahme ab. Sie wollen sich später zu ihren Plänen und zur Kritik der Bürgerinitiative äußern.

Die Bürgerinitiative lädt nun am Sonnabend zu einer Wanderung unter dem Motto „Kultur-Landschaft bewahren statt Bergbau-Wüstenei!“ ein. Die Bürgerbewegten wollen mit den Teilnehmern die Orte erwandern, die durch die geplante Kiesgrube beeinträchtigt werden.

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Als „höchst fraglich“ schätzte Pirka Meubrink-Dinglinger von der Bürgerinitiative auch eine spätere Renaturierung an. Sprich: Sie bezweifelt, dass das Unternehmen die Landschaft wieder angemessen in Ordnung bringt, wenn der Kies in Söbrigen irgendwann erschöpft ist. „Das Beispiel Birgwitz-Pratschwitz gibt zu denken“, sagte sie. Dort seien Berge unverkäuflichen Sandes bis heute nicht weggeräumt und der Badesee verliere an Tiefe durch eingeleitete Sedimente.

Mindestziel: Dimension der Kiesgrube verringern

Auch sei mit starken Verkehrsbelastungen zu rechnen, meint Meubrink-Dinglinger. Zu erwarten seien etwa 200 Lkw-Touren pro Tag vom und zum geplanten Kieswerk. Nicht zuletzt werde das Werk den Blick von den Weinbergen zur Elbe verschandeln. Die Initiative geht davon aus, dass das Unternehmen auf 31 Hektar Kies abbauen und in einem 15 bis 25 Meter hohen Kieswerk verarbeiten will. In der ursprünglichen Planung hatten sich die Abbauflächen bis über die Stadtgrenze zu Pirna erstreckt.

Die Bürgerbewegten möchten aus all diesen Gründen den Kiesabbau in Söbrigen verhindern. Wenn dies nicht gelinge, müssten zumindest die Dimensionen des Kieswerkes verringert und die Altlasten in Pirna beseitigt werden. Die Wanderung an diesem Wochenende werde da nur ein Zwischenschritt sein, betonte Meubrink-Dinglinger: Wenn der Rahmenbetriebsplan für das Werk irgendwann öffentlich vorgestellt wird, wollen die Anwohner ihre Einsprüche schriftlich vorbringen.

Die Wanderung der Bürgerinitiative "Gegen Kieswerk Söbrigen" beginnt am Sonnabend, 5. Mai, 10 Uhr, auf dem Dorfplatz Söbrigen. Die Initiative bittet die Teilnehmer um Spenden, "um mit allen juristischen Mitteln gegen ein Abbaufeld Kieswerk Söbrigen vorzugehen". Weitere Information gibt es hier im Netz: gegen-kieswerk-soebrigen.de

Von Heiko Weckbrodt

DNN

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