Lockerung mit Nebenwirkungen: Die Öffnung der Kindereinrichtungen und Schulen in Sachsen ist von vielen lange ersehnt. Sie bringt aber auch viele neue Probleme mit sich, wie sich in Dresden und der Region zeigt.
Dresden. Weniger ist manchmal mehr, heißt es immer so schön. Doch in der Coronakrise ist alles anders. Das zeigt sich auch jetzt bei der Öffnung von Kitas und Schulen in Sachsen ab kommenden Montag. Da verschicken die Elternräte aus Dresden, Bautzen, Görlitz und Leipzig einen gefühlt zehnseitigen offenen Brief mit den in den letzten Tagen exponentiell zunehmenden Fragen rund um die Kinderbetreuung. Die Antworten stecken aber noch im Lockdown.
Das neue Konzept der festen Gruppen mit festem Personal des Freistaats führt in den Kindertagesstätten ganz zwangsläufig zu kürzeren Betreuungszeiten, weil nicht nur die feste Erzieherin mit Teilzeitvertrag auch in der Coronakrise nicht neun oder mehr Stunden arbeiten will, ein gruppenübergreifender Personalwechsel für Früh- oder Spätdienste aber in den Plänen des Kultusministeriums nicht vorgesehen ist. Im Infektionsfall soll einerseits eine Nachverfolgung möglich sein und andererseits eine Quarantäne lediglich auf einen Teil der Einrichtung beschränkt bleiben.