Unfallschwerpunkt: Darum scheppert es immer wieder auf der Strehlener Straße
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Mitte Januar waren auf der Strehlener Straße an der Einmündung der Franklinstraße ein Kleinwagen und ein Bus zusammengestoßen. Fünf Menschen wurden verletzt.
© Quelle: Tino Plunert
Dresden.Fünf Verletzte und reichlich verbeultes Blech: Erst vor wenigen Tagen stießen in der Südvorstadt auf der Strehlener Straße an der Kreuzung mit der Franklinstraße ein Bus und ein Kleinwagen zusammen. Kein Einzelfall. Denn an der Querung unweit der Bahngleise scheppert es vergleichsweise häufig – und immer wieder werden dabei Menschen verletzt. Die Kreuzung gilt längst als Unfallhäufungsstelle. Die DNN erklären, warum es dort so häufig kracht und wie die Stadtverwaltung nun reagieren möchte.
Die Situation: Jedes Jahr rund ein Dutzend Unfälle
Seit mehr als zehn Jahren steht die Kreuzung bereits im Fokus – allein in den vergangenen drei Jahren registrierte die Polizei dort jeweils etwa ein Dutzend Unfälle. Für 2016 verweist die Statistik auf 15 Zusammenstöße – mit sieben Leicht- und zwei Schwerverletzten. 2017 und 2018 scherbelte es auf der Kreuzung je elfmal. 2017 wurde vier Menschen leicht verletzt, 2018 addierte sich die Zahl der Unfallopfer auf zehn Leicht- und zwei Schwerverletzte.
Die Besonderheit: Immer wieder sind auch Busse beteiligt
Die Strehlener Straße ist Teil der Strecke der DVB-Linie 66. Nicht zum ersten Mal war jetzt Mitte Januar ein Bus in einen Unfall an der Franklinstraße verwickelt. Angaben aus dem Rathaus zufolge waren in den Jahren 2018 und 2016 jeweils zwei, 2017 ein Bus mit beteiligt. Die Strehlener Straße, so sagt Falk Lösch, Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe, sei fürs Unternehmen durchaus eine der „unfallträchtigeren“ – wenngleich es Bereiche mit noch mehr Busunfällen gebe. Und: Oft gingen die Unfälle vergleichsweise glimpflich aus.
Die Ursachen: Autofahrer missachten die Vorfahrt
In den allermeisten Fällen tragen Polizisten als Unfallursache „Nichtbeachten der die Vorfahrt regelnden Verkehrszeichen“ ein. Die Strehlener Straße ist Hauptstraße – wer von der Franklinstraße darüber fahren oder einbiegen will, muss die Vorfahrt gewähren. Genau die hatte beispielsweise jüngst auch die Fahrerin des Kleinwagens missachtet – und war mit ihrem Auto in der Folge von dem Bus gerammt worden.
Die Reaktion: Stadt prüft Einengung der Fahrbahnen
Schon in den vergangenen Jahren hatte die Stadt auf die vielen Unfälle reagiert. Um die Sicht zu verbessern, ordneten die Verantwortlichen in einzelnen Bereichen auf der Strehlener Straße Halteverbote an. Außerdem wurde auf der Franklinstraße von der Eisenbahnbrücke kommend der linke Fahrstreifen abgeschafft. Und die Stadtverwaltung will weiter handeln: „Aktuell werden Maßnahen zu besseren Verdeutlichung des Knotenpunktes geprüft“, erklärt der Chef des zuständigen Dresdner Straßen- und Tiefbauamtes, Reinhard Koettnitz. So wird eine Einengung der Fahrbahnen auf der Strehlener Straße sowie auf der Franklinstraße im Bereich der Einmündung auf südlicher Seite erwogen. Das Aufstellen einer Ampel stehe derzeit allerdings nicht zur Debatte.
Von Sebastian Kositz