Öffentlicher Dienst

Warnstreik am Freitag in Dresden: Verdi will Verkehrsbetriebe komplett lahmlegen

Die DVB werden am Freitag bestreikt.

Die DVB werden am Freitag bestreikt.

Dresden. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will am 3. März den Nahverkehr in Dresden komplett lahmlegen. „Am Freitag fährt nichts“, erklärte Verdi-Bezirksgeschäftsführer Daniel Herold am Mittwoch in Dresden. Kommende Woche werde es weitere Streikaufrufe geben, von denen unter anderem am 8. März Kindertagesstätten der Stadt und das Städtische Klinikum betroffen sein werden.

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Verdi ruft die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe in Dresden und anderswo am Freitag zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Der Verkehr könnte sich dann am Wochenende wieder normalisieren. „Am Sonnabend wird es wahrscheinlich noch etwas ruckeln, weil Fahrzeuge nicht dort stehen, wo sie sein sollten“, vermutet Verdi-Vertreter Herold.

Er rechnet mit einer breiten Beteiligung am Streikaufruf. Entsprechende Signale gebe es von den Mitarbeitern. Am Freitagmorgen würden vermutlich keine Fahrzeuge von den Betriebshöfen rollen. Gegen 7 Uhr wird der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Werneke, den Betriebshof Gorbitz besuchen.

Nicht der komplette Dresdner Nahverkehr betroffen

Erwartet wird, dass der Ausstand bei den Verkehrsbetrieben mit den frühen Morgenstunden beginnt und über den gesamten Tag hinweg und möglicherweise auch noch die Nacht hindurch andauert. In dieser Zeit werden die Straßenbahnen und auch ein Großteil der Busse im Depot bleiben.

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Ein Teil des DVB-Angebots im Busverkehr wird allerdings durch andere Unternehmen gefahren, deren Mitarbeiter nicht zum Streik aufgerufen sind. Deshalb können auf verschiedenen Linien vereinzelt durchaus Busse unterwegs sein. Etwa ein Fünftel des Busverkehrs der Dresdner Verkehrsbetriebe wird durch Fremdfirmen abgedeckt.

Von dem Streik sind in Dresden ausschließlich die Verkehrsbetriebe betroffen. Bei den Nahverkehrsangeboten der Bahn und anderer privater Eisenbahngesellschaften (S-Bahnen und Regionalzüge) sowie bei den regionalen Busunternehmen, die die Landeshauptstadt ansteuern, ist indes nicht mit Einschränkungen zu rechnen.

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Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) empfiehlt betroffenen Fahrgästen, dort wo möglich, auf die ÖPNV-Angebote der anderen Anbieter umzusteigen. In der Fahrplanauskunft des Verkehrsverbundes im Netz lassen sich unter „Erweiterte Optionen“ die Fahrzeuge der Dresdner Verkehrsbetriebe über die Felder Stadtbusse, Tram, Bergbahnen und Fähren gezielt ausblenden.

Einschüchterungsversuche gegen Beschäftigte

Mit den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) als Arbeitgeber bestehe ein „respektables Verhältnis“. Aus anderen Bereichen seien der Gewerkschaft jedoch schon „Einschüchterungsversuche“ bei den Beschäftigten bekannt geworden.

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Verdi will mit bundesweiten Aktionen in den nächsten Tagen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, aber mindestens 500 Euro pro Monat mehr. „Vor allem in den unteren Gehaltsgruppen ist eine spürbare Gehaltserhöhung notwendig“, sagte Bezirksgeschäftsführer Herold.

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Das bisherige Angebot der Arbeitgeber mit Lohnerhöhungen im „niedrigen einstelligen Bereich und einer sehr langen Laufzeit“ sei „indiskutabel“. Komme es nicht zu einer besseren Entlohnung verliere der öffentliche Dienst an Attraktivität und die Qualität der Arbeit werde leiden. „Das ist langfristig viel schlimmer als jetzt mit den Warnstreiks für ein paar Tage das öffentliche Leben lahmzulegen“, sagte Herold. Es stehe jedem Bürger frei, seinem Frust darüber bei den kommunalen Arbeitgebern Luft zu machen.

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Kommende Woche Kitas und Klinik betroffen

In der kommenden Wochen sollen die Warnstreiks auch in Dresden fortgesetzt werden. Ab Dienstag, 7. März, seien die Beschäftigten im Jobcenter Pirna, in der Stadtverwaltung Dresden, der Ostsächsischen Sparkasse sowie der Sparkasse Meißen und die Zivilbeschäftigten der Bundeswehr zum Streik aufgerufen. Die Aktionen seien „auf bis zu 48 Stunden angelegt“, heißt es bei Verdi.

Für Mittwoch plant Verdi in Dresden eine große Demonstration durch die Innenstadt. Sie soll gegen 11 Uhr am Postplatz starten. Am Landtag ist ein Zwischenstopp mit einer Kundgebung zugunsten der Einführung des 8. März als Feiertag geplant. Über die Marienbrücke und den Elbradweg soll es dann in Richtung Albertbrücke und wieder zurück zum Goldenen Reiter gehen. Den Abschluss der Aktion bildet eine Abschlusskundgebung gegen 14 Uhr auf dem Theaterplatz.

An diesem Tag sind dann zusätzlich die Mitarbeiter der städtischen Kitas und des Städtischen Klinikums zu Warnstreiks aufgerufen. Eltern werden sich damit eine Alternative für die Kinderbetreuung suchen müssen. Bei einem ersten Streikaufruf, für den Verdi nach eigenen Angaben nur zurückhaltend mobilisiert hatte, waren 50 der rund 170 städtischen Kitas von Arbeitsniederlegungen betroffen.

DNN

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