Beim Letzte-Hilfe-Kurs lernen Menschen, wie sie Angehörige oder Freunde auf dem Weg zum Tod begleiten können. Die Malteser haben das Projekt jetzt nach Dresden gebracht.
Dresden. 112 wählen, stabile Seitenlage, Mund-zu-Mund-Beatmung: Erste Hilfe leisten können die meisten. Doch was ist zu tun, wenn es nicht mehr um Genesung geht, sondern ums Sterben? Eine Frage, die der Letzte-Hilfe-Kurs klären will. In vier Stunden vermittelt er Basiswissen und die wichtigsten Handgriffe an Menschen, die andere in ihren letzten Tagen oder Monaten begleiten wollen. Der Malteser Hilfsdienst hat den Kurs jetzt erstmals in Dresden angeboten. In dem Raum an der Leipziger Straße, wo sonst Reanimation und Herzdruckmassage gelehrt werden, geht es heute um Patientenverfügung, körperliche Anzeichen des Sterbens und die Wahl des passenden Grabs.
„In der Regel finden nur die Menschen zu uns, die direkt von dem Thema betroffen sind“, sagt Kursleiterin Sylvia Jaster zu Beginn. Sie ist ehrenamtliche Sterbe- und Trauerbegleiterin und koordiniert den Ambulanten Hospizdienst der Malteser in Dresden. Mit dem Letzte-Hilfe-Kurs will Sylvia Jaster auch die erreichen, die nicht direkt betroffen sind. „Wir werden schließlich alle irgendwann sterben“, sagt die 57-Jährige. Von dem Gedanken, dass allein Pfleger, Ärzte und Therapeuten sich um die Sterbenden kümmern, müssten wir uns verabschieden.