Unternehmen sollen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice schicken. Familien dürfen ihre Freunde nicht treffen. Alle sollen ihre Kontakte reduzieren. Der Stadtrat in Dresden debattiert dagegen darüber, ein zusätzliches Gremium einzurichten – das stundenlang tagen soll. Das sei die völlig falsche Debatte, findet DNN-Autor Thomas Baumann-Hartwig. Ein Kommentar.
Dresden.Die Messehalle 1 ist kein gastlicher Ort für eine Sitzung. So richtig warm wird es in dem Riesenraum selbst im Sommer nicht. Im Winter ist es – vorsichtig formuliert – etwas fußkalt. Trotzdem treffen sich dort einmal im Monat fast 100 Menschen und harren über Gebühr lange aus. Kurze Sitzungen, knappe Redebeiträge, nur das Notwendigste? Gilt nicht für den Dresdner Stadtrat. Auch nicht in der Corona-Pandemie.
Unternehmen werden verpflichtet, ihre Mitarbeiter ins Homeoffice zu schicken. Familien dürfen ihre Freunde nicht treffen. Alle sollen auf Kontakte verzichten. Der Dresdner Stadtrat debattiert dagegen darüber ein zusätzliches Gremium einzurichten, das stundenlang tagen soll. Zwar im gut geheizten Rathaus, aber die Teilnehmer sitzen auch dort dicht an dicht.