Dem Theaterruinenverein St. Pauli ist seine Heimstatt in der Dresdner Neustadt gekündigt worden. Die Stadt plant, das „Objekt einer anders strukturierten Nutzung zuzuführen“. Eine Ausschreibung und eine Jury sollen für einen neuen Betreiber sorgen, der im Januar seine Arbeit beginnen soll.
Dresden.Sie spielen, spielen und spielen. Bei Kälte, aber auch brütender Hitze den ganzen Sommer über – so wie am vergangenen Wochenende. 60 bis 70 Vorstellungen per anno absolviert der 70-köpfige Theaterverein St. Pauli im Dresdner Hechtviertel, seit 1999 eine fixe Größe auf der Neustädter Elbseite. Seit dem städtischen Umbau im Rahmen des jüngst vollendeten Sanierungsplans im unbeheizten Glashaus der Ex-Kirche sogar von April bis Oktober, also nicht nur während des ganzen Sommers.
Nun trotzen sie sogar tapferst Corona und den Löchern im lokalen Kultursommerkalender, auch wenn die beiden eigentlich geplanten Premieren 2020 aus Gründen ausfallen mussten und dafür seit Anfang Juli ein gelungener Liederabend namens „Sirene. Die TheaterRuine zeigt Stimme“ als Best-of-Version geboten wird, an dem sich die weit zaghafteren Profitheater der Stadt durchaus ein Beispiel nehmen können.