In einer Serie erinnern die DNN an spektakuläre Kriminalfälle, die Dresden und die Region in Atem hielten. In sechsten Teil geht es um einen Doktor an der TU Dresden, er eine trampende Studentin getötet hat.
Dresden. Man hielt sich zu DDR-Zeiten ziemlich bedeckt mit Straftaten wie Mord und Totschlag. In einigen Fällen wurde die Bevölkerung um Mithilfe gebeten, aber worum es letztendlich wirklich ging und was da passiert war, blieb meist geheim. Zum Beispiel im Fall eines überheblichen, aber kriminellen Doktors, an den sich Wolfgang Schütze vom Dresdner Polizeimuseum erinnert.
Im März 1976 meldet sich eine Studentin bei der Polizei und erzählt den Beamten, was ihr gerade auf der B 6 passiert ist. Nach Unischluss habe sie von Dresden nach Leipzig trampen wollen. Ein Trabi-Kombi habe gestoppt und sie sei eingestiegen. Bei Riesa habe der Fahrer angehalten und ihr plötzlich einen feuchten Wattebausch ins Gesicht gedrückt. Als sie wieder zu sich gekommen sei, habe sie an Händen und Füßen gefesselt in einer Kiste gelegen. Es sei ihr gelungen, sich zu befreien und in einem kleinen Ort aus der Hintertür des Trabis zu entfliehen. Da mehrere Leute dies beobachtetet haben, habe sich der Fahrer wohl nicht getraut, sie zu verfolgen.