Soll sich Dresden ein neues Rathaus auf dem Ferdinandplatz leisten? 1100 Arbeitsplätze, die Verwaltung der Zukunft. Doch die entscheidende Frage bleibt: Ist das 140 Millionen Euro wert? Oder sollte der Neubau nicht besser warten wie das geschnittene Pflaster für den Altmarkt, fragt Thomas Baumann-Hartwig.
Dresden.Soll sich Dresden ein neues Rathaus auf dem Ferdinandplatz leisten? Die Coronakrise stellt viele Fragen neu. In der Stadtkasse klafft ein enormes Loch, alle Ausgaben müssen auf den Prüfstand gestellt werden. 140 Millionen Euro soll der Neubau kosten. Finanzbürgermeister Peter Lames (SPD) hatte das Geld in guten Zeiten auf die hohe Kante gelegt. Jetzt wird die Rücklage in den coronageschwächten Haushalt fließen. Die Stadt will stattdessen einen Kredit für den Neubau aufnehmen.
140 Millionen Euro sind sehr, sehr viel Geld für moderne Arbeitswelten, die in dem Neubau entstehen sollen. Verwaltung der Zukunft soll am Ferdinandplatz gelebt werden, alles digital, ganz ohne Papier. 1100 Arbeitsplätze entstehen für deutlich mehr Beschäftigte – weil diese Urlaub haben oder krank sind oder von zu Hause aus arbeiten. Ein höchst moderner und flexibler Ansatz.