Die Straße ist für Radfahrer kreuzgefährlich. Die Stadt wollte längst handeln. Doch so einfach ist es nicht – weil die Straßenbahn auf der Strecke zu bleiben droht.
Dresden.Verteilt aufs Stadtgebiet erinnern bereits 16 Ghostbikes an bei Unfällen getötete Radfahrer. Gleich zwei dieser komplett weiß lackierten Räder stehen an der Reicker Straße in Strehlen und zeigen dort sehr eindrücklich, wie gefährlich die breite, schnurgerade Piste für Radfahrer tatsächlich ist. Die Stadtverwaltung hat den Handlungsbedarf längst erkannt: Ursprünglich dieses Jahr war vorgesehen, Radfahrstreifen zu markieren. Doch das Vorhaben verzögert sich.
Im Sommer vergangenen Jahres hatte der damalige Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) angekündigt, dieses Jahr auf den kompletten Verkehrszug zwischen der Rayskistraße in Strehlen bis zur Gamigstraße in Prohlis links und rechts Radfahrstreifen markieren zu lassen – allen voran auch auf Reaktion auf den Unfall Anfang 2020, bei dem ein junger Mann mit seinem Mercedes eine Radfahrerin getötet hatte. Die Fachleute saßen alsbald mit gespitzten Bleistiften an den Vorplanungen, inzwischen liegen auch die Ergebnisse vor. Allerdings sind aktuell noch weitere Planungen nötig, weil durch das Vorhaben auch die auf der Reicker Straße fahrenden Straßenbahnen ausgebremst werden könnten. Denn die Trams müssen sich künftig den Platz in der Mitte der Reicker Straße mit den Autos teilen.