Sammelstelle für Ukraine öffnet in der Dresdner Centrum-Galerie
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Center-Manager Jürgen Wolf, Lutz Hoffmann und Dmytri Donkin (v.l.) sammeln Spenden für die Ukraine.
© Quelle: Anja Schneider
Dresden. Mitten in der Innenstadt gibt es eine neue Sammelstelle für Kriegsopfer in der Ukraine. In der Centrum-Galerie wurde dazu der ehemalige 02-Laden im ersten Untergeschoss kurzerhand umfunktioniert. Wo früher Handys verkauft wurden, stehen jetzt Lagerregale, die am Montagnachmittag noch sporadisch mit Hilfsgütern gefüllt sind.
Wenn es nach Koordinator Lutz Hoffmann geht, der für die CDU im Stadtbezirksrat Altstadt sitzt, sind sie schon bald voll: „Wir wünschen uns natürlich, dass die Leute hier Schlange stehen, um zu spenden.“ Möglich ist dies unter der Woche von 15 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 15 Uhr.
„Reine Lippenbekenntnisse keine Lösung“
Die Idee für die Sammelstelle im Herzen Dresdens kam Hoffmann nach der Solidaritätskundgebung auf dem Neumarkt vor gut einer Woche, die er mitorganisierte. Die Kundgebung sei zwar ein tolles Zeichen gewesen. „Aber in Gesprächen mit Vertretern der ukrainischen Community kristallisierte sich schnell heraus, dass reine Lippenbekenntnisse keine Lösung für die aktuellen Herausforderungen sind.“
Ziel: 40 Tonnen Konserven
Also kontaktierte Hoffmann kurzerhand Center-Manager Jürgen Wolf, der von der Idee einer Sammelstelle sofort überzeugt gewesen sei. Wolf sagt: „Wir wollten helfen und zwar schnell, seriös und koordiniert mit anderen Sammelstellen in der Stadt.“ Die Sammelstelle soll von Ehrenamtlichen betreut werden, die Spenden annehmen, sortieren und abpacken. Dafür werden derzeit noch Freiwillige gesucht. Hoffmann will auch auf Einzelhändler zugehen, sodass auch in den Läden Spendengüter erworben werden können. Sein Ziel: In Kooperation mit Supermärkten einen 40-Tonnen-Lkw mit Konserven beladen.
Spenden nach Kiew und Charkiw
Den Transport in die Ukraine übernimmt dann Dmytro Sonkin. Der deutsch-ukrainische Steuerberater unterhält Beziehungen ins ukrainische Innenministerium, das ihm regelmäßig mitteile, welche Hilfsgüter derzeit in Kiew und Charkiw gebraucht würden. Beide Städte sind derzeitig stark von russischen Angriffen betroffen. Deshalb dringen Hilfslieferungen anderer Organisationen wie des Roten Kreuzes kaum in diese Gebiete vor.
Übergabe an ukrainisches Innenministerium
Sonkin sagt zur Situation vor Ort: „Güter nach Kiew zu bringen, ist derzeit logistisch sehr kompliziert. Aber es ist gleichzeitig wahnsinnig wichtig, schließlich ist die gesamte Versorgung mit Lebensmitteln zusammengebrochen.“ Deshalb werden die Hilfsgüter an der Grenze an das ukrainische Innenministerium übergeben. Sieben Lkw-Ladungen von anderen Sammelstellen seien mithilfe des Ministeriums bereits in Kiew und Charkiw eingetroffen. Die Sachspenden kommen dort Zivilisten zugute, aber auch Ukrainern, die sich dem Freiwilligenheer angeschlossen haben.
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Organisator Hoffmann betont, dass derzeit nur bestimmte Sachspenden wie Hygieneartikel, Isomatten und Konservendosen sowie Geldspenden benötigt würden. Den Spenden kann zudem eine Postkarte mit aufmunternden Worten beigelegt werden – als Zeichen der Völkerverständigung in Zeiten des Konflikts.
Internet missionhelfen.de
Von Valentin Dreher