Der durchaus mögliche Wiederaufbau des von Gottfried Semper erschaffenen Palais Oppenheim ist gescheitert, nicht zuletzt an einem Bauausschuss, der nicht klar Stellung bezog. Wenn die Stadt den Wiederaufbau wünscht, muss Geld fließen – nicht wenig.
Dresden. Wieder eine Chance vertan. Das Palais Oppenheim war ein Prachtbau, ein Zeitzeugnis der Neorenaissance, ein Gebäude, das Dresden gut zu Gesicht stehen würde. Würde. Der durchaus mögliche Wiederaufbau des von Gottfried Semper erschaffenen Bauwerks ist gescheitert. An einem Bauausschuss, der nicht klar Stellung bezogen hat. Und an knallharten wirtschaftlichen Faktoren.
Als der Bauausschuss 2018 den ersten Bebauungsplan für das ehemalige Robotron-Areal beschlossen hat, da bekannten sich die Ausschussmitglieder durchaus zum Palais Oppenheim. Aber eben nur in einem Begleitbeschluss zum Bebauungsplan. Der damalige Besitzer des riesigen innerstädtischen Filetstücks hatte seine Bereitschaft erklärt, über den Wiederaufbau des Palais zu verhandeln. Er bekam einen Plan mit siebengeschossiger Bebauung auf dem Oppenheim-Grundstück und die freundliche Empfehlung, doch bitte das historische Gebäude zu errichten.