Die österreichische Kabarettistin Lisa Eckhart war Ziel zahlreicher Debatten in den vergangenen Wochen. Ihren Besuch in der Jungen Garde sagte sie deshalb aber nicht ab. Stattdessen präsentierte sie ihr pointiertes Kabarett-Programm unter Protest von draußen.
Dresden. „Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher“, soll Albert Einstein gesagt haben. Ich gehe mal davon aus, dass die eifrigen Lisa-Eckhart-Gegnerinnen und -Gegner nicht allzu viel von Einstein gelesen haben dürften. Aber sie werden wissen, dass er Jude war. Und sollte jemand einen Witz machen, in dem die Worte „Einstein“ und „Jude“ vorkommen, dann wäre ihre Reaktion klar: Lautstarker Protest.
Man kann davon ausgehen, dass Lisa Eckharts Kritiker wie das kleine, aber laut demonstrierende Häufchen vor Dresdens Junger Garde, in der sie ihr großartig-pointiertes Kabarett-Programm präsentierte, aus ihren Äußerungen das herausgreifen, wogegen sie glauben kämpfen zu müssen. Die Österreicherin aber "bedient sich" eben keiner "rassistischer, antisemitischer, sexistischer sowie queerfeindlicher Bilder und Stereotypen", wie auf Flugblättern stand, sondern sie nutzt genau diese Bilder und Stereotypen um uns alle – also auch ihre Kritiker – vorzuführen.