Fast 40 000 Dresdner leiden unter zu viel Krach durch den Verkehr. Experten warnen vor schweren gesundheitlichen Folgen für die Betroffenen. Der Kampf gegen die dröhnenden Blechlawinen ist allerdings schwierig.
Dresden.Augenblicke der Stille sind selten. Praktisch ohne Unterlass ist das Rauschen und Dröhnen, das durch das geöffnete Fenster in die Wohnstube dringt. In dichter Abfolge rollen Limousinen und Kleinwagen, Transporter und Busse, Roller und Motorräder unten auf der Fahrbahn vorbei. Motoren heulen auf, es wird gehupt und ab und an auch mal hörbar scharf abgebremst. „Das geht so den ganzen Tag. Von früh am Morgen bis abends“, sagt eine Anwohnerin und schließt dann doch das Fenster. Der Lärm von der Straße ist weiter hörbar – nun allerdings gewissermaßen gedämpft in Moll.
Seit fast zehn Jahren wohnt die Frau, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, in einem der Mehrfamilienhäuser an der Teplitzer Straße. Zwischen ihrem Wohnraum und der Fahrbahn befindet sich nur noch ein wenige Meter breiter Fußweg, das Sofa ist praktisch in Rufweite der Fahrbahn, auch wenn dieser Vergleich hinkt, weil der Verkehrslärm das gesprochene Wort auf dem Gehweg ohnehin rasch verschluckt.