Ein 49-Jähriger muss nach der versuchten Vergewaltigung seiner Exfreundin und einem Raub in die Entziehungsklinik. So ganz folgen konnte der Angeklagte dem Prozess offenkundig nicht.
Dresden. Jan D. hatte sich für seinen Prozess am Landgericht richtig schick gemacht – dunkle Hose, weißes Hemd, Krawatte, gekämmte Haare, frisch rasiert. Das sah im vergangenen Jahr noch völlig anders aus. Da war er runtergekommen, abgehalftert, abgefüllt mit Alkohol und Crystal. Derzeit ist er in der Arnsdorfer Klinik untergebracht – das scheint ihm gut zu tun. Doch der Drogenkonsum hat seine Spuren hinterlassen. So ganz folgen konnte der Angeklagte dem Prozess offenkundig nicht.
Der 49-Jährige stand wegen versuchter schwerer Vergewaltigung, schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung vor Gericht. Er habe, so die Anklage, versucht, seine Ex-Lebensgefährtin im Hausflur ihres Wohnhauses zu vergewaltigen. Er brachte sie zu Boden, versuchte sie auszuziehen, zog sich selbst die Hosen runter, erzählte von seinen sexuellen Fantasien und zwei Kumpanen, die gerne mit dabei sein würden. Er nahm dem Opfer den Schlüssel ab, versuchte es in die Wohnung zu ziehen. Dann stach er der Frau, als sie sich wehrte, mit der Bemerkung „Jetzt bist du auch infiziert“, eine Injektionsnadel in den Hals. Es gelang ihr schließlich zu fliehen, er haute mit ihrem Schlüsselbund ab.