Kulturzentrum Geh8 kann mit Fördergeld marodes Dach flicken
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Fürs marode Dach sowie neue Fenster und Hauselektronik hat das Kulturzentrum Geh8 an der Gehestraße in Pieschen reichlich 400 000 Euro Fördergeld erhalten.
© Quelle: Anja Schneider
Dresden. Gute Nachrichten für das Kulturzentrum Geh8 in Dresden-Pieschen: Einen Fördermittelbescheid über reichlich 400 000 Euro hat dort Innenminister Roland Wöller (CDU) an Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) übergeben. Mit dem Geld kann das vor elf Jahren zum Kunst- und Atelierhaus umgenutzte frühere Werkstattgebäude der Deutschen Bahn saniert werden. Das ist dringend nötig, wie Paul Elsner, Künstler und Chef des Geh8-Vereins, erläutert. „Das Dach ist nämlich undicht, hier regnet es rein“, sagt er. Eigentlich war es geplant, Dach, Elektrik und Fenster im Sommer zu sanieren. Weil es mit dem Fördergeld aus dem europäischen Sozialfonds Efre aber etwa länger gedauert hat, ist die Dachsanierung auf den Frühsommer 2019 verschoben. Zuvor werden Hauselektrik und Fenster angegangen und das so, dass der Ausstellungs- und Veranstaltungsbetrieb in der großen Halle sowie in den von 14 Künstlern und Kreativen genutzten Nebenräumen nicht gestört wird, wie Elsner verspricht.
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Besuchsszene: In seinem Atelier erläutert Künstler Heinz Schmöller dem Innenminister Roland Wöller seine nächste Arbeit: eine Porzellanskulptur von einem Molotowcocktailwerfer
© Quelle: Uwe Hofmann
Für die Geh8, die wegen des prekären Mietverhältnisses mit der Deutschen Bahn lange um ihre Existenz zittern musste, sind sowohl die Übernahme der Immobilie durch die Stadt, als auch die nun anstehenden Modernisierungen ein Schub. Man wolle sich neu ausrichten, neue Konzepte entwickeln, sagt Elsner. Das zum Einen mit Blick auf den in der Nachbarschaft entstehenden Schulcampus an der Gehestraße. Zum andern wolle man „zu einem belebten Haus in Pieschen werden“, also stärker in den Stadtteil hineinwirken.
Das hat auch das Theaterpädagogische Zentrum Sachsen im Theaterhaus Rudi vor. Mit seinem Projekt „Forum: Pieschen – Theater der Nachbarschaft“ will es zwei Jahre lang ganz normale Anwohner zur Theaterarbeit motivieren. Auch dafür gibt es Fördergeld von der Europäischen Union, den Bescheid über 70 000 Euro überbrachte ebenfalls Innenminister Wöller. „Wir spielen Alltagszenen nach und erproben dabei, wie sie sich besser bewältigen lassen“, sagt Theatermacher Walter Henckel. Es handele sich um ein niederschwelliges, kostenfreies und integratives Angebot, das von den Ideen der Mitwirkenden lebe, ergänzt Mitstreiter Dirk Strobel. Ein erstes Treffen der Gruppe findet am 5. September im Stadtteilzentrum Emmers, Bürgerstraße 68, statt. Interessierte seien dort dann immer mittwochs ab 18 Uhr willkommen.
Von Uwe Hofmann
DNN