Befürworter und Gegner bringen sich in Stellung: Investor Kurt Krieger will den Kaufpark Nickern deutlich erweitern. Händler in der Innenstadt sehen das kritisch, ein Handelsexperte meint aber: Die Innenstadt dürfe ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen und zu ängstlich reagieren.
Dresden. Thomas Ott, Geschäftsführer Handel der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden, kann die Aufregung über die Erweiterungspläne für den Kaufpark Nickern nicht nachvollziehen. „Der Kaufpark Nickern entstand Mitte der 1990er Jahre und entspricht nicht mehr den Anforderungen an einen zeitgemäßen, geschweige denn zukunftsfähigen Einkaufsstandort. Erfährt der Standort in einem absehbaren Zeitraum keine grundlegende Aufwertung, wird er auf mittlere Sicht nicht überlebensfähig sein“, so Ott.
Schon vor der Corona-Pandemie habe bei den entscheidenden Akteuren in der Stadt einig darüber bestanden, hier aktiv werden zu wollen und zu müssen, so Ott. Er könne die derzeitigen Debatten und Lagerbildungen nicht nachvollziehen. Natürlich werde ein gänzlich umgestalteter Kaufpark den Reiz des Neuen ausstrahlen und viele Dresdner und Besucher der Stadt dazu animieren, einen Blick hinein zu werfen. „Daraus eine dauerhafte Verschärfung der Konkurrenzsituation zur Innenstadt abzuleiten, erscheint jedoch nicht plausibel“, so der Handelsexperte.