Gert Scykalka legt eine bemerkenswerte Monografie über den Dresdner Maler Franz Gustav Hochmann vor, der schon mal mit dem Spitznamen „Schweinefranzel“ bedacht wurde. Der 81-jährige Enkel des Künstlers gewährte dafür erstmals Zugang zum Nachlass.
Dresden. „Das Leben ist wie ’ne Tür. Musste durch“, lautet ein alter Spruch, der auch jenen bekannt sein könnte, die nicht immer gleich mit der Tür ins Haus fallen wie ein SEK-Mann. Von einer Tür waren nun wiederum zwei Dresdner Maler derart fasziniert, dass der eine sie malte und der andere sie kaufte. Als Gotthardt Kuehl im Sommer 1893 in Lüdingworth (heute ein Stadtteil von Cuxhaven) weilt, verewigt er eine kunstvolle Haustür auf einem alten Bauernhaus auf einem Ölgemälde.
Und als dann 1902 Franz Gustav Hochmann in dieser Ecke des Kaiserreichs am Gestade der Nordsee weilt, bekommt er die Information, dass das Haus mit der Tür von 1711 einem Neubau weichen soll, denn die Familie von Seht, der das Gebäude gehört, hat Lust auf was Neues. Hochmann will die Tür kaufen – und hat Erfolg, der Leserschaft der Cuxhaven-Döser-Zeitung“ wird vermeldet: „Die alte kunstvoll geschnitzte Holzthür des jetzt durch einen Neubau ersetzten alten Wohnhauses des Herrn von Seht hier, kaufte heute ein Kunstmaler aus Dresden, welcher augenblicklich als Kurgast in Altenbruch weilt, für 200 Mark.“