Der in Gersdorf geborene und 1980 in Dresden gestorbene Maler Alfred Teichmann war ein Stammgast der Kurischen Nehrungen. Diese waren sowohl Inspirationsquelle, als auch Rückzugsort.
Sieben Frauen erwarten am frühen Morgen in Nidden auf der Kurischen Nehrung am Strand stehend die Heimkehr ihrer Männer vom Fischfang im Haff. Schwarze Wimpel am Mast der Boote signalisieren Gefahr, drüben auf der Seite des Haffs wütet in den Dörfern die Pest, „in der Niedrung von Heydekrug bis Schaaken. / Gehn die Leute im Trauerlaken!“, reimte die ostpreußische Dichterin Agnes Miegel in ihrem einst sehr populären Gedicht „Die Frauen von Nidden“, das mit den Zeilen endet: „Sieh, wir liegen und warten ganz mit Ruh – Und die Düne kam und deckte sie zu.“ Das Gedicht Miegels, die heute als Künstlerin der Damnatio memoriae (lateinisch für: Verdammung des Andenkens) verfallen ist, weil sie sich vom Regime der Nationalsozialisten vereinnahmen ließ und – wie viel zu viele andere auch – von Hitlers anfangs durchaus beachtlichen außenpolitischen Erfolgen begeistert war, setzt sich vortrefflich mit der Ohnmacht des Menschen gegenüber Unabwendbaren, für das Pest wie auch wandernde, alles verschlingende Sanddünen symbolhaft stehen, auseinander.