Kostenlose Schnelltests für alle Einwohner? Würde in Dresden bedeuten: 70 000 Menschen pro Tag lassen sich testen – mindestens. Dafür reichen die Kapazitäten noch lange nicht aus. Aber seit Montag gibt es ein erstes Angebot.
Dresden. Die Schlange ist lang vor dem Parkplatz 3 der Messe Dresden. Gut und gerne 150 Menschen stehen am Montagmittag an der frischen Luft und warten auf Einlass. „Ich bin Kosmetikerin und brauche einen negativen Schnelltest für die Arbeit“, erklärt Kerstin Heintze, warum sie sich angestellt hat. „Ich bin Rentner und schwerbeschädigt. Das ist hier doch kostenlos?“, fragt ein älterer Herr. „Ich habe beruflich als Sozialpädagoge Kontakt zu vielen Menschen. Am Wochenende war ich nicht auf dem Posten. Unter normalen Umständen würde ich heute arbeiten. Aber wir haben Corona“, erklärt ein jüngerer Mann seine Anwesenheit in der Warteschlange.
Dresden hat das erste kommunale Schnelltestzentrum eröffnet. Direkt neben dem Impfzentrum haben Berufsfeuerwehrleute und Mitarbeiter der Johanniter eine kleine Zeltstadt aufgebaut, mit Empfangszelt, Abstrichzelt und Laborzelt. Jeder Bundesbürger soll Anspruch haben auf einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche, hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verkündet. „Da war uns als Kommune klar, dass wir die Infrastruktur bereitstellen müssen“, erklärte Gesundheitsbürgermeisterin Kris Kaufmann (Die Linke).