Thomas Nitschke erinnert in seinem umfangreichen, in vielerlei Hinsicht ungemein informativen Buch über die Gartenstadt Hellerau an viele geistige Väter und Mütter der „Pädagogischen Provinz“, aber auch an deren Gegner.
Dresden.Anders als all die anderen sein – das wollten viele, die einst nach Hellerau zogen. Einer war Otto Rühle. Der Reformpädagoge bezog in der Gartenstadt vor den Toren Dresdens ein von einer Berufsgenossenschaft verwaltetes Haus – voller Verachtung „für das satte, selbstzufriedene Bildungsbürgertum“, wie Thomas Nitschke in seinem Buch „Die Gartenstadt Hellerau – Eine ,Pädagogische Provinz’ und ihre Gegner“ schreibt. Für Nitschke hat der als „Freidenker“ erachtete Rühle, der nach Differenzen mit dem Lehreroberseminar seine Stelle als Lehrer verlor, erkannt, „dass für ihn im autoritären Bildungssystem des wilhelminischen Kaiserreichs als Lehrer kein Platz war“.
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