Falsche Masken- und Impfatteste: Ärztin aus dem Raum Dresden festgenommen
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Die Ärztin soll unter anderem Befreiungen von der Maskenpflicht ohne Indikation ausgestellt haben (Symbolbild).
© Quelle: Marijan Murat/dpa
Dresden. Eine Ärztin aus dem Raum Dresden, gegen die bereits seit 2022 Ermittlungen wegen des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse in einem besonders schweren Fall laufen, ist festgenommen worden. Die 66-Jährige soll in derzeit 162 bekannten Fällen sogenannte Gefälligkeitsatteste ausgestellt haben. Das betrifft nicht notwendige Befreiungen von der Maskenpflicht, unbegrenzte Impfverbote oder Atteste, die Coronatests nur über Rachenabstriche erlaubten.
In diesen 162 Fällen soll die Ärztin 12.500 Euro Einnahmen generiert haben. Die Beschuldigte wurde am Dienstag einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Dresden vorgeführt, der den Haftbefehl in Vollzug setzte. Außerdem wurden ihre Wohnräume erneut durchsucht. Die Ermittler sicherten ein Handy und einen mittleren vierstelligen Geldbetrag.
Vier Polizisten unter den „Kunden“
Wo genau die Ärztin wohnt und praktiziert, ist nicht bekannt. Jürgen Schmidt, Pressesprecher der ermittelnden Staatsanwaltschaft Dresden teilte bereits im September nach Bekanntwerden der Vorwürfe mit, eine genauere Eingrenzung sei nicht möglich, um die Identität der Beschuldigten zu schützen. Agiert hat sie wohl deutschlandweit bei Sammelterminen. Bei der Durchführung und Organisation wurde sie unter anderem von Heilpraktikern und einem Bestattungshaus unterstützt.
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Unter den Kunden der 66-Jährigen sollen sich auch vier Angehörige der sächsischen Polizei befunden haben. Gegen sie wurden im Herbst Ermittlungen eingeleitet. Wie Schmidt auf DNN-Anfrage mitteilte, sind diese Untersuchungen noch nicht abgeschlossen. „Die möglichen disziplinarrechtlichen Konsequenzen reichen vom Verweis bis zur Entfernung aus dem Beamtenverhältnis“, hieß es aus dem Innenministerium.
DNN