Enkeltrick, falscher Polizist und Schockanruf: Trickbetrüger treiben momentan wieder ihr Unwesen in Dresden und der Region. Auch der Heidenauer Gisbert Jantsch hat einen Anruf von einem angeblichen Neffen erhalten – und genau richtig reagiert.
Heidenau. Dass sein Neffe auf einmal dialektfreies Hochdeutsch spricht, kam Gisbert Jantsch gleich komisch vor. Dennoch spielte er das Spiel mit und verwickelte den angeblichen Verwandten in ein Gespräch. „Ich dachte mir, reden wir doch ein bisschen etwas“, sagt der Heidenauer. Vielleicht verquatscht sich der Anrufer ja und verrät Dinge, die später die Polizei gebrauchen kann. Denn dass Gisbert Jantsch einen Trickbetrüger an der Strippe hatte, das dunkelte dem 72-Jährigen schon beim ersten „Hallo“.
In den DNN hatte der Heidenauer schließlich von einem besonders dreisten Fall gelesen, bei dem es die Trickbetrüger auf eine 100-Jährige abgesehen hatten. Derzeit seien betrügerische Anrufer wieder stärker in Dresden und der Region aktiv, bestätigt Polizeisprecher Stefan Grohme. Dabei greifen sie auf alle bekannten Maschen zurück: Schockanrufe, bei denen angebliche Bekannte oder Verwandte Unglücke vortäuschen. Anrufe von falschen Polizisten, die Straftaten verhindern wollen, indem sie Geld und Wertsachen Angerufener in eine scheinbare Sicherheit bringen. Oder eben der Enkeltrick, bei dem sich Anrufer als kurzfristig in Geldnöte geratene Verwandte oder Bekannte ausgeben. Klassisch ist für diese Anrufer diese Frage: "Na, weißt du wer dran ist?" Wenn der Angerufene dann einen Namen nennt, muss der Betrüger nur noch bestätigen und hat schon den Köder ausgelegt.