Fast 570 .000 Einwohner: Dresden wächst wieder – so stark wie lange nicht mehr
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Erstmals seit zwei Jahren ist die Zahl der Einwohner in Dresden wieder gestiegen.
© Quelle: imago/Sylvio Dittrich
Dresden. Erstmals seit zwei Jahren ist die Zahl der Einwohner in Dresden wieder gestiegen. Zum Ende des vergangenen Jahres lebten laut Melderegister 569.173 Menschen in der sächsischen Landeshauptstadt. Grund dafür ist vor allem der Zuzug von Menschen aus der Ukraine, die Schutz vor Krieg und Terror suchen. Im Gegenzug kämpft Dresden weiter mit dem Geburtenrückgang – und auch die Sterbezahlen sind noch immer höher als vor der Pandemie.
Die Einwohnerzahl: Größtes Plus seit 2006
In den vergangenen Jahren war die Einwohnerzahl jeweils leicht gesunken, für das abgelaufene Jahr vermeldet die Verwaltung indes ein Plus von 8171 Menschen. Das entspricht einem Zuwachs von eineinhalb Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unterm Strich sind nun fast 570.000 Menschen in Dresden mit ihrer Hauptwohnung gemeldet.
Der Zuwachs: Fast 7000 Ukrainer kamen nach Dresden
Das satte Plus in der Statistik ist ganz klar auf die Zuwanderung aus dem Ausland – und zwar allen voran aus der Ukraine – zurückzuführen. Ende 2021 lebten 1725 Menschen mit ukrainischer (erster) Staatsangehörigkeit in Dresden. Zwölf Monate später waren es 8665 Menschen, also 6930 mehr. Der Überfall Russlands auf das Nachbarland lässt sich damit als wesentliche Ursache für das starke Wachstum ausmachen.
Der Ausländeranteil: Zehn-Prozent-Marke geknackt
Noch im vergangenen Jahr hatte die Stadt einen Ausländeranteil von 9,1 Prozent ausgewiesen. Durch die Zuwanderung stieg dieser nun auf 11,1 Prozent und knackte so erstmals die Zehn-Prozent-Marke. Die Zahl der Einwohner mit deutscher Staatsangehörigkeit sank indes von 509. 819 auf 505. 777 – ein Minus von 4042.
Die Geschlechterverteilung: Etwas mehr Frauen als Männer
Die Verteilung der Geschlechter ist in Dresden sehr ausgeglichen: Den Angaben der Statistiker zufolge sind 49,7 Prozent männlich (282 989 Einwohner) und 50,3 Prozent weiblich (286 170). Damit sind die Frauen aber leicht auf den Vormarsch, im vergangenen Jahr betrug der Anteil noch 50,1 Prozent. Derweil sind 14 Menschen als divers oder ohne Angabe im Melderegister eingetragen.
Die Geburten: Rückgang verschärft sich
Im abgelaufenen Jahr registrierte die Verwaltung nach vorläufigen Zahlen 4740 Lebendgeborene, deren Mütter mit Hauptwohnsitz in Dresden gemeldet sind. Im Jahr zuvor waren es mit 5579 noch deutlich mehr. Damit verschärft sich der Geburtenrückgang noch einmal deutlich. Seit 2017 sinken die Zahlen kontinuierlich. Zum Vergleich: 2016 konnte Dresden auf noch fast 6500 Lebendgeborene verweisen.
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Die Sterbefälle: Noch immer über Niveau von vor Corona
Zwar ist die Zahl der Gestorbenen im Vergleich zu 2021 wieder deutlich zurückgegangen: Im abgelaufenen Jahr registrierte die Verwaltung 6048 Sterbefälle. Im Jahr zuvor waren es laut Angaben der Stadt coronabedingt 6571 Sterbefälle und 2020 demnach 6069. Im Vergleich zu 2019 – damals waren es 5515 Fälle – liegt die Zahl für 2022 dennoch immer noch auffällig höher.
Das Defizit: Mehr Tote als Neugeborene
Anhand der Zahlen lässt sich an einer Hand abzählen, dass in Dresden mehr Menschen sterben als geboren werden. Die Differenz aus Geburten und Sterbefällen ergibt für das zurückliegende Jahr ein sogenanntes Geburtendefizit von etwa 1300 Menschen (Vorjahr: 922). In Dresden hatte es zuletzt 2019 mehr Geburten als Sterbefälle gegeben.
Die Zu- und Wegzüge: Höchster Zuzug seit 1990
Mit Blick auf die eingangs erwähnten Ursachen für den starken Bevölkerungszuwachs ergeben sich auch bei den Zu- und Wegzügen klare Bilder: Laut vorläufigen Zahlen zogen etwa 31 800 Menschen aus Dresden fort und 41 200 in die Stadt. Das beschert der Stadt mit einem Wanderungsüberschuss von 9400 Menschen einen Nachwenderekord. 2021 hatten sich Zu- und Wegzüge noch fast die Waage gehalten. Der Überschuss resultiert aber allein aus dem Zuzug von Menschen aus dem Ausland: Getrennt nach Vorliegen der deutschen Staatsangehörigkeit zogen sogar 3100 Einwohner mehr weg als hin nach Dresden, während sich für Menschen mit erster ausländischer Staatsangehörigkeit ein Wanderungsüberschuss von 12 500 Personen ergibt.
DNN