Georg der Bärtige ist eine tragische Figur in der Dresdner Geschichte. Zu sehen ist er auf dem „Totentanz“, einem circa zwölf Meter langen und 1,20 Meter hohen Sandsteinfries gegenüber dem Altar der Dreikönigskirche.
Dresden. Der Mann fällt auf. Reich bekleidet mit einem Rosenkranz in den Händen, steht er frontal und er ist der Einzige, der auf den Menschenzug zurückblickt. Und tatsächlich spielt er auch eine große Rolle für den Dresdner Totentanz, dieses circa zwölf Meter lange und 1,20 Meter hohe Sandsteinfries aus der Hand des Künstlers Christoph Walther I. (1493-1546). Ohne ihn gäbe es dieses Relief nicht. Dieser Mann, der im langen Reigen der 24 Figuren aus allen Gesellschaftsschichten, denen drei Todesgestalten folgen, die Mitte einnimmt, ist der Auftraggeber des „Totentanzes“: Herzog Georg der Bärtige (1471-1539). Als er den Fries in Auftrag gab, konnte er nicht ahnen, dass der „Totentanz“ mehrfach umziehen musste, bevor er am heutigen Standort angebracht wurde.
Anhand des Bartes kann man ihn auf dem Relief als Georg den Bärtigen ausmachen. Er ließ ihn sich wachsen, nachdem seine geliebte Frau, Herzogin Barbara (1478-1534), nach 39 Jahren Ehe starb. Georg der Bärtige ist eine tragische Figur in der Dresdner Geschichte. Der Publizist Reinhard Delau bescheinigt dem Herzog eine „tiefe katholische Frömmigkeit, Redlichkeit und höchsten Fleiß im Landesinteresse“.